Es gibt Erzählungen in der Politik, die sind nachvollziehbar. Und es gibt die anderen, die der Legendenbildung dienen und eigenes Fehlverhalten kaschieren sollen. Dass der ehemalige Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Graichen praktisch im Alleingang Deutschland vor einer Gasmangellage und einer Energiekrise im Winter bewahrt haben soll, wie Wirtschaftsminister Robert Habeck es berichtet, ist eine davon. Der geschasste Grünen-Politiker Graichen hat mitnichten ein Solo hingelegt und die Heizungen hierzulande am Laufen gehalten. Wer das glaubt, sollte sich an die vielen Milliarden Euro erinnern, die für Alternativen zum russischen Gas ausgegeben wurden. Die Wärmeversorgung war teuer erkauft, nicht genial geplant. Habeck brauchte eine Erzählung, warum er so lange an Graichen festhielt. Interessant, dass ihm nichts Besseres einfiel.