Gaza-Krieg
Blinken: Gaza-Deal so nah "wie nie zuvor" - Warten auf Hamas
14. Januar 2025, 05:03 Uhr
Israel hofft nach Angaben eines Regierungsvertreters auf einen raschen Abschluss der indirekten Verhandlungen mit der islamistischen Hamas über die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge. "Wir hoffen wirklich, dass wir bald gute Nachrichten übermitteln können", sagte der Regierungsvertreter. "Wir sind nahe dran, aber noch nicht am Abschluss."
In den vergangenen Wochen und besonders den vergangenen Tagen habe es wichtige Fortschritte gegeben, erklärte der Vertreter. Anders als vorher zeige die Hamas nun Ernsthaftigkeit bei den Verhandlungen. Man befinde sich gegenwärtig in einem "kritischen Zeitfenster", sagte er mit Blick auf die Gespräche in der katarischen Hauptstadt Doha.
Die Umstände hätten sich nach der Tötung des Hamas-Chefs in Gaza, Jihia al-Sinwar, im Oktober sowie der Schwächung der iranischen Achse in der Region zugunsten Israels verändert, sagte er. Außerdem gebe es starken Druck vonseiten der leidenden Bevölkerung im Gazastreifen, den Krieg zu beenden. Mit den Umwälzungen im Nahen Osten herrschten jetzt "optimale Bedingungen für einen Deal".
Ziel der Gespräche sei es, alle 98 Geiseln zurückzuholen, betonte der Regierungsvertreter. In einer ersten Phase sollten aber zunächst 33 "humanitäre Fälle" freikommen. Dabei handele es sich um Frauen, Kinder, Menschen über 50 sowie verletzte und kranke Geiseln. Man gehe davon aus, dass die meisten davon am Leben seien.
Im Gegenzug sollten "Hunderte von Terroristen" freikommen. Mörder dürften allerdings nicht ins Westjordanland zurückkehren. Erst wenn die Hamas mitteile, wie viele von den Geiseln am Leben seien, werde die genaue Zahl der freizulassenden Häftlinge klar werden.
Die Waffenruhe sei zunächst auf etwa 42 Tage beschränkt. Verhandlungen über die zweite Phase sollten dann am 16. Tag der Waffenruhe beginnen. Ziel sei die Freilassung einer weiteren Gruppe von jungen Männern und Soldaten im nächsten Schritt.
"Wir werden den Gazastreifen nicht verlassen, bis alle Geiseln wieder zu Hause sind", sagte er. Auch nach Beginn der Waffenruhe sollten israelische Soldaten in einer Pufferzone am Rande des Gazastreifens und weiteren Gebieten bleiben, um die Sicherheit der israelischen Grenzorte zu gewährleisten.
Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.