Umfrage

Grenzschutz und Terrorgefahr treiben EU-Bürger am meisten um


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Inzwischen gibt es stationäre Grenzkontrollen an allen deutschen Landesgrenzen. 25 Prozent der Teilnehmer der Befragung gaben an, nicht funktionierender Grenzschutz treibe sie mehr um als alles andere. (Archivfoto)

Von dpa

Irreguläre Migration und Terrorgefahr treiben die Menschen in der Europäischen Union aktuell stärker um als andere potenzielle Bedrohungen für den Frieden. Das zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung in den 27 Mitgliedstaaten. Dabei sind regionale Unterschiede erkennbar. Den russischen Angriffskrieg in der Ukraine nimmt die Bevölkerung in den EU-Staaten auch als eine große Bedrohung wahr.

Auf die Frage "Was ist heute die größte Bedrohung für den Frieden in Europa?" gaben demnach etwa 25 Prozent der über 26.000 Teilnehmer der Befragung an, nicht funktionierender Grenzschutz treibe sie mehr um als alles andere. 21 Prozent der Menschen in der EU nehmen demnach terroristische Angriffe als größte Bedrohung wahr, 19 Prozent große Cyberattacken. Ein Angriff durch eine fremde Macht wird den Angaben zufolge von 18 Prozent der befragten EU-Bewohner als größte Bedrohung empfunden. 17 Prozent von ihnen entschieden sich für die Antwortvariante "Organisiertes Verbrechen".

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Der Terroranschlag auf einem Volksfest in Solingen im August hat bundesweit Entsetzen ausgelöst. (Archivfoto)

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Das Bewusstsein für die Gefahr von Cyberangriffen ist heute höher als beispielsweise noch vor zehn Jahren. (Symbolbild)

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Zu den größten Bedrohungen zählen die Menschen in der Europäischen Union auch einen militärischen Angriff durch einen anderen Staat. (Archivfoto)

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Xi Jinping, Präsident von China, empfing im März Vertreter von Wirtschaft und Wissenschaft aus den USA. Neun Prozent der US-Bürger sehen China als wertvollsten Verbündeten der USA. (Archivfoto)

Dass die in Deutschland beheimateten Teilnehmer der Umfrage das Terrorrisiko zu 23 Prozent als größte Bedrohung für den Frieden in Europa wahrnehmen, mag auch mit dem Zeitpunkt der Befragung im vergangenen September zusammenhängen. Die Erinnerungen an den Terroranschlag in Solingen waren da noch sehr frisch. Am 23. August soll der Syrer Issa Al H. in Solingen drei Menschen mit einem Messer getötet haben. Mehr als 24 Stunden später wurde er festgenommen. Die Terrormiliz Islamischer Staat hat den Anschlag für sich reklamiert.

Mangelnde Grenzsicherung, eine Unterwanderung durch das organisierte Verbrechen und einen militärischen Angriff halten der Befragung zufolge jeweils 21 Prozent der Menschen in Deutschland mit Blick auf den Frieden in Europa für die größte Gefahr. 14 Prozent verorten die größte Bedrohung im Cyberraum.

In Polen, das eine Grenze mit der von Russland angegriffenen Ukraine hat, ist dagegen die Angst vor einem Krieg das, was die Menschen besonders beschäftigt. Laut Umfrage halten 29 Prozent der Polen die Gefahr eines militärischen Angriffs für die größte Bedrohung für den Frieden in Europa. Im vom Kriegsschauplatz weiter entfernten Spanien sagen dies dagegen lediglich 16 Prozent der Befragten.

Laut Umfrage hielten im September - und damit vor der erneuten Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten - 54 Prozent der deutschen Bevölkerung die USA für den wertvollsten Verbündeten der EU. Dieser Wert liegt etwas über dem EU-weiten Durchschnitt von 51 Prozent. In Polen ist der Anteil derjenigen, die den USA diese Rolle zuweisen, mit 65 Prozent besonders hoch, in Belgien mit 43 Prozent deutlich niedriger.

Unter den Bürgerinnen und Bürgern der USA ist der Europa-Enthusiasmus nicht ganz so groß wie umgekehrt. Auf die Frage, wer wohl der wertvollste Verbündete der USA sei, nannten nach Angaben der Bertelsmann Stiftung 27 Prozent der rund 2.500 Teilnehmer der Befragung Großbritannien, gefolgt von der Europäischen Union mit 25 Prozent. 13 Prozent der Menschen in den USA halten Kanada für den bedeutendsten Partner, 12 Prozent Israel.

Jeweils jeder Zehnte Bewohner Deutschlands und der EU insgesamt bezeichnet China als wertvollsten Verbündeten. Der Westen wirft China vor, Russland mit Gütern zu versorgen, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können und so die russische Kriegswirtschaft zu unterstützen.

Die Bundesregierung hatte im Sommer 2023 erstmals eine umfassende China-Strategie beschlossen. Darin wird das von der kommunistischen Führung mit harter Hand regierte Land als Partner, Wettbewerber und systemischer Rivale definiert. Kern der Strategie ist es, die wirtschaftliche Abhängigkeit von China zu verringern, um ein böses Erwachen wie nach dem russischen Angriff auf die Ukraine bei der Kappung der Gaslieferungen zu vermeiden.


Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.