Gesundheitsminister
Holetschek fordert Revolution in der Pflege
11. Dezember 2022, 10:55 Uhr aktualisiert am 12. Dezember 2022, 22:46 Uhr
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat den Bund zu einer Revolution in der Pflege aufgefordert. Bei seiner umfassenden Krankenhausreform dürfe Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Pflege nicht vernachlässigen, forderte Holetschek am Sonntag in München. "Uns nützen keine freien Krankenhausbetten, wenn die Pflegekräfte nicht da sind, die sich um die Menschen kümmern", sagte Holetschek. "Das hat uns auch die aktuelle Situation mit der RS-Welle in den Kinderkliniken gezeigt."
Lauterbach habe die Länder aufgefordert, auf seine vorgestellten Eckpunkte zu reagieren. "Klar ist für mich: Die Pflege muss im Gesundheitssystem einen höheren Stellenwert bekommen. Die Pflege muss Priorität haben, und das gilt für die Krankenhäuser genauso wie für die Langzeitpflege", sagte Holetschek.
Es gelte vor allem die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte zu verbessern. "Ich höre in allen Bereichen aus den Kliniken, dass das Pflegepersonal nach knapp drei Jahren Corona-Pandemie am Limit ist", sagte der CSU-Politiker. Das Fachpersonal dürfe sich nicht von der Pflege abwenden. Bayern habe eine Bundesratsinitiative gestartet, um Zuschläge für Pflegekräfte, etwa für Nachtarbeit oder Überstunden, mehr als bisher steuerlich zu begünstigen.