Die Bayern-AfD zieht mit ihrem Landesvorsitzenden Stephan Protschka aus dem Landkreis Dingolfing-Landau an der Spitze in die vorgezogene Bundestagswahl. Auf einer Mitgliederversammlung im mittelfränkischen Greding am Wochenende wurde Protschka auf Platz eins der Landesliste gewählt, mit rund 78 Prozent der abgegebenen Stimmen.

Er würde sich freuen, wenn 20 AfD-Abgeordnete aus Bayern in den Bundestag einziehen würden, sagte Protschka - 2021 waren es zwölf. Als Ziel gab er aus, dass die AfD zweitstärkste Kraft werde und dann Regierungsverantwortung beanspruche. "Die AfD muss in Regierungsverantwortung, um dieses Land wieder zu heilen", sagte er.

Auch Boehringer, Schiller und Schießl weit vorne

Auf Platz zwei der Landesliste kandidiert der Bundestagsabgeordnete Peter Boehringer, der 2021 im Wahlkreis Amberg angetreten war - damals war er noch Spitzenkandidat der Bayern-AfD. Boehringer sitzt als stellvertretender Bundessprecher im AfD-Bundesvorstand.

Auch auf den weiteren Plätzen konnten sich aktuelle Bundestagsabgeordnete behaupten. So kam Manfred Schiller aus Weiden auf Platz sechs.

Einschränkungen für Medienvertreter

Carina Schießl aus Regensburg erreichte Platz zehn. Die AfD hat für die Aufstellung ihrer Liste auch noch das kommende sowie für den Fall der Fälle auch das übernächste Wochenende reserviert.

Während der Mitgliederversammlung erließ die AfD für Medienvertreter Restriktionen. Wer die zugewiesenen Plätze auf der Empore verlassen und etwa zur Toilette gehen wollte, musste sich auf dem Weg von Security-Personal begleiten lassen. Interviews mit AfD-Mitgliedern wurden nur in einem abgetrennten Pressebereich in einem Nebenzelt erlaubt.