Weltklimakonferenz
Merkel wirbt für CO2-Bepreisung zur globalen Klimaschutz-Finanzierung
2. November 2021, 7:35 Uhr aktualisiert am 2. November 2021, 13:56 Uhr
Die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat auf der Weltklimakonferenz für den CO2-Preis als Instrument für einen effektiven globalen Klimaschutz geworben. "Die Europäische Union hat ein solches Bepreisungssystem bereits für den Industriesektor. Andere, zum Beispiel China, führen das jetzt ein", sagte Merkel zu dem System, auf den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid einen Preis zu erheben und dadurch Anreize zu schaffen, in saubere Energien zu investieren.
Ihr liege "sehr daran, dass wir hierüber weiter sprechen und dazu auch Entscheidungen treffen", sagte die Kanzlerin mit Blick auf die anstehenden Verhandlungen auf der UN-Konferenz im schottischen Glasgow. Die CO2-Bepreisung sei ein zentrales Instrument, um privates Kapital für den Klimaschutz zu mobilisieren. "Sobald CO2 einen Preis hat, können auch private Kapitalgeber wissen, in welche Richtung sie technologisch investieren", sagte sie. Es sei wichtig, im Kampf gegen die Erderwärmung nicht nur Steuergelder einzusetzen, sondern auch Instrumente, die "wirtschaftlich vernünftig" seien. "Und das ist für mich die CO2-Bepreisung."
Insgesamt sei für die Einhaltung der globalen Klimaziele ein großer Investitionsbedarf nötig, erklärte Merkel. Dabei verwies sie auf eine Schätzung des früheren UN-Generalsekretärs Ban Ki Moon, wonach der globale Klimaschutz einen jährlichen Finanzierungsbedarf von 800 Milliarden US-Dollar in Anspruch nehmen werde.