Weltklimakonferenz

Party der Öl-Industrie? 1.700 Lobbyisten auf Klimagipfel


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Lobbyisten als böse Schlange: Aktion von Klimaaktivisten auf der COP29.

Von dpa

Die Weltklimakonferenz berät über die Eindämmung der Erderwärmung - doch nach einer Datenanalyse sind mindestens 1.773 Lobbyisten der Öl-, Gas und Kohleindustrie ganz offiziell beim UN-Treffen in Aserbaidschan akkreditiert. Das gab die Koalition "Kick Big Polluters Out" in Baku bekannt, die unter anderem von den Organisationen Transparency International, Global Witness, Greenpeace und dem Climate Action Network getragen wird. Ausgewertet wurden öffentlich zugängliche Daten des UN-Klimasekretariats UNFCCC.

Der Analyse zufolge haben die Lobbyisten mehr Zugangspässe erhalten als alle Delegationen der zehn durch die Erderwärmung verwundbarsten Staaten. Nnimmo Bassey von Kick Big Polluters Out sagte: "Der Einfluss der Lobby für fossile Brennstoffe auf die Klimaverhandlungen ist wie eine giftige Schlange, die sich um die Zukunft unseres Planeten windet." Es gelte, ihre "Täuschungen aufzudecken" und entschlossen gegenzusteuern, um ihren Einfluss zu beseitigen.

Die Verbrennung von Öl, Gas und Kohle setzt das klimaschädliche Treibhausgas Kohlendioxid frei, das den Planeten gefährlich aufheizt. Auf der letztjährigen Klimakonferenz in Dubai haben sich alle 200 Staaten auf eine Abkehr von diesen fossilen Brennstoffen geeinigt.

In Dubai waren der damaligen Analyse zufolge sogar mehr als 2.450 Fossil-Lobbyisten akkreditiert - ein Rekord. Davor, in Ägypten, waren es 636. Eine Erklärung könnte auch die schwankende Gesamtzahl der Teilnehmer sein: In diesem Jahr liegt sie in Baku den Angaben zufolge mit gut 52.000 deutlich unter der von Dubai mit rund 97.000 Teilnehmern.

Dank des anhaltenden Drucks der Zivilgesellschaft waren in Dubai erstmals alle Teilnehmer von der UN dazu verpflichtet, offenzulegen, wen sie vertreten. Dadurch wurden den Aktivisten zufolge viele Lobbyisten "entlarvt", die wahrscheinlich inkognito als Teil von Delegationen oder Wirtschaftsverbänden an früheren Konferenzen teilgenommen hätten.

Die alljährliche, zweiwöchige UN-Klimakonferenz soll planmäßig am 22. November enden.

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Aktivisten kritisieren die Macht fossiler Lobbyisten.

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Prangert den Einfluss der Fossil-Konzerne an: Luisa Neubauer.

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Auch viele Lobbyisten sind angereist zur COP29 in Baku.

Nnimmo Bassey von "Kick Big Polluters Out" sagte: "Der Einfluss der Lobby für fossile Brennstoffe auf die Klimaverhandlungen ist wie eine giftige Schlange, die sich um die Zukunft unseres Planeten windet." Es gelte, ihre "Täuschungen aufzudecken" und entschlossen gegenzusteuern, um ihren Einfluss zu beseitigen.

Die Verbrennung von Öl, Gas und Kohle setzt das klimaschädliche Treibhausgas Kohlendioxid frei, das den Planeten gefährlich aufheizt. Auf der letztjährigen Klimakonferenz in Dubai einigten sich alle 200 Staaten auf eine Abkehr von diesen fossilen Brennstoffen.

Brice Böhmer von Transparency International sagte, die Einflussnetzwerke einiger mächtiger "und meist korrupter" Gruppen reiche weit über die nun offengelegten Zahlen hinaus. So werde noch immer gut 20 Prozent der nationalen Delegationen gestattet, Angaben zu ihrer Tätigkeit zu verweigern.

Christoph Bals, politischer Geschäftsführer der Organisation Germanwatch, sagte, im ersten Jahr, wo die Erderwärmung über 1,5 Grad liege, sei die Fossil-Lobby "so stark aufgestellt wie noch nie" - und nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten jetzt auch "als Weltmacht organisiert". Neubauer von Fridays for Future wies darauf hin, dass mehr Chefs von Unternehmen der fossilen Branche in Baku seien als 90 Staats- und Regierungschefs. Baku dürfe keine Party der fossilen Industrie werden, sondern eine Party, wo das Ende der fossilen Industrie gefeiert werde. "Und das ist ein großer Unterschied."

Bei der Klimakonferenz in Dubai waren der damaligen Analyse zufolge sogar mehr als 2.450 Fossil-Lobbyisten akkreditiert - ein Rekord. Davor, in Ägypten, waren es 636. Eine Erklärung könnte auch die schwankende Teilnehmerzahl sein: In diesem Jahr liegt sie in Baku den Angaben zufolge mit gut 52.000 deutlich unter der von Dubai mit rund 97.000 Teilnehmern.

Dank des Drucks der Zivilgesellschaft waren in Dubai erstmals alle Teilnehmer von den UN dazu verpflichtet, offenzulegen, wen sie vertreten. Dadurch wurden den Aktivisten zufolge viele Lobbyisten "entlarvt", die wahrscheinlich inkognito als Teil von Delegationen oder Wirtschaftsverbänden an früheren Konferenzen teilgenommen hätten.

Auch an Aserbaidschan als Gastgeber der UN-Klimakonferenz gab es erneut Kritik. Hintergrund ist unter anderem die Auftaktrede von Staatschef Ilham Aliyev, in der er die klimaschädlichen Energieträger Öl und Gas als "Geschenk Gottes" pries. Prominente Wissenschaftler und Umweltpolitiker wollen nun, dass die Vereinten Nationen den Auswahlprozess für die Gastgeberländer reformieren. Aserbaidschan, eine autoritär regierte Ex-Sowjetrepublik, stützt seine Exportwirtschaft zu 90 Prozent auf Öl und Gas.

Zu den Unterzeichnern des offenen Briefs gehören unter anderem Sandrine Dixson-Declève, globale Botschafterin des Club of Rome, Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung sowie der ehemalige UN-Generalsekretär Ban Ki-moon. Auch sie forderten, dass die UN den Zugang für Lobbyisten beschränken sollte.

Tasneem Essop vom Climate Action Network International sagte, Öl- und Gas-Lobbyisten vergifteten schon zu lange die Klimaverhandlungen. "Wir fordern eine COP, die frei von Einmischungen großer Umweltverschmutzer ist."


Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.