Umfrage
Sicherheitsgefühl schwindet: Steigende Angst vor Anschlägen
30. Januar 2025, 11:50 Uhr
Das Sicherheitsgefühl der Deutschen hat einen neuen Tiefpunkt erreicht. Das zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung durch das Allensbach-Institut im Auftrag des Centrums für Strategie und Höhere Führung. Demnach sorgen sich aktuell viele Menschen, sie könnten Opfer einer Gewalttat werden.
Auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, die erneute Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten und die aus Sicht der Mehrheit unzureichenden Vorkehrungen für Kriegs- und Katastrophenfälle tragen den Angaben zufolge zu diesem unguten Gefühl bei.
Laut Umfrage sank der Anteil der Bevölkerung, der sich in Deutschland sicher fühlt, im Vergleich zu 2024 um einen Prozentpunkt auf 60 Prozent. In den Jahren 2019 bis 2022 hatte der Wert im Bereich zwischen 71 und 82 Prozent gelegen. Die Sorge, als Unbeteiligter Opfer eines Gewaltverbrechens zu werden, stieg von 14 Prozent im Jahr 2022 auf nunmehr 30 Prozent an.
Für den Sicherheitsreport 2025 waren zwischen dem 7. und 18. Januar - und damit vor dem tödlichen Messerangriff auf eine Kindergartengruppe in Aschaffenburg - bundesweit 1.015 Menschen im Alter ab 16 Jahren befragt worden.
Laut der Umfrage machen sich aktuell 61 Prozent der Bundesbürger große Sorgen, Deutschland könne in militärische Konflikte verwickelt werden. Demnach sind 79 Prozent der Deutschen der Ansicht, von Russland gehe derzeit die größte Gefahr für den Frieden in der Welt aus.
Der Anteil der Menschen, die überzeugt sind, von den USA gehe die größte Gefahr für den Frieden weltweit aus, stieg von 2024 bis zur diesjährigen Befragung enorm an - von 24 auf 46 Prozent. "Die Deutschen glauben nicht mehr an die USA als verlässlichen Bündnispartner", bilanzierte der Gründer des Centrums für Strategie und Höhere Führung, Klaus Schweinsberg. Das Vertrauen in die Nato sei aber noch intakt.
Dass Deutschland auf den Kriegs- und Katastrophenfall gut vorbereitet ist, denkt den Angaben zufolge nur jeder zehnte Bundesbürger. 43 Prozent der Befragten sagten, Deutschland sei auf eine solche Situation "weniger gut" vorbereitet. Weitere 39 Prozent sehen ihr Land sogar "gar nicht gut" vorbereitet.
Defizite vermuten die Bürgerinnen und Bürger vor allem, was Notfallpläne zur Gesundheitsversorgung im Katastrophenfall angeht sowie bei der Absicherung wichtiger Einrichtungen gegen Cyberangriffe.
"Die Garantie von Sicherheit ist eine der zentralen Aufgaben des Staates und die Bürger haben immer mehr den Eindruck, dass es hier an Konsequenz fehlt", sagte Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach.
Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.