Eine große Mehrheit der Bevölkerung findet Organspende grundsätzlich gut. Und trotzdem besitzt nur jeder dritte Deutsche einen Organspendeausweis. Mit der eigenen Sterblichkeit beschäftigt man sich halt nicht so gerne. Dieses kollektive Verdrängen letzter Fragen hat aber zur Folge, dass viele Menschen im Land vergebens auf das rettende Herz, eine Niere oder eine Lunge warten. Viel zu lange haben sich Politik und Gesellschaft um eine Lösung dieses drängenden Problems herumgedrückt. Eine Debatte wie am Mittwoch im Bundestag, bei der die Abgeordneten mit Ernsthaftigkeit und ohne Fraktionszwang nach neuen Ansätzen suchten, war überfällig. Denn so wie es ist, darf es nicht bleiben.