Umfrage der Woche
Was halten Sie vom Wahlergebnis in Italien?
26. September 2022, 12:15 Uhr aktualisiert am 26. September 2022, 15:30 Uhr
Bei der Parlamentswahl in Italien sind am Sonntag die "Brüder Italiens" stärkste Kraft geworden. Eine Partei, die klar dem rechten Lager zugeordnet und von vielen gar als "postfaschistisch" kritisiert wird. Dementsprechend groß ist in Europa die Sorge vor den Folgen der Wahl. Wir wollen in dieser Woche in unserer Umfrage wissen, wie unsere Leser das Wahlergebnis bewerten.
Zunächst zu den Zahlen: Die "Brüder Italiens" kamen am Sonntag nach Hochrechnungen vom Montagmorgen auf mehr als 26 Prozent der Stimmen. Zum Vergleich: Bei der Wahl 2018 hatten sie nur gut 4 Prozent der Stimmen erreicht. Vom Außenseiter zur stärksten Kraft - ein kometenhafter Aufstieg. Erwartet wird nun, dass die Partei zusammen mit der Lega (knapp 9 Prozent) und der Forza Italia (gut 8 Prozent) eine Koalition bildet. Durch die Besonderheiten des italienischen Wahlrechts hätte die Rechtsallianz dann eine absolute Mehrheit im Parlament, auch wenn die drei Parteien zusammen weniger als 50 Prozent der Stimmen erhalten haben.
Die "Fratelli", wie sie auf Italienisch heißen, profitierten dabei auch von einer historisch niedrigen Wahlbeteiligung: Nur 63,9 Prozent der Italiener stimmten ab - so wenig wie noch nie. Das ändert aber nichts daran, dass das Ergebnis auch in der Höhe deutlich ausfiel. "Italien hat uns gewählt", verkündete Parteivorsitzende Giorgia Meloni dann auch am Montagmorgen. Sie sprach von einer "Nacht des Stolzes". Eine Meinung, die nicht jeder teilen dürfte. Gerade im Rest Europas ist die Sorge groß, welche Folgen der Rechtsruck in Italien auf die EU haben wird.
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Zwar gilt Meloni als prowestlich und Befürworterin der Nato, sie ist aber auch wiederholt mit Kritik an Brüssel aufgefallen. Die "Fratelli" sind zudem eine Nachfolgepartei der Bewegung MSI, die von ehemaligen Funktionären des faschistischen Diktators Benito Mussolini gegründet wurde. Meloni bekennt sich zu den Wurzeln ihrer Partei. "Wir müssen wieder stolz sein, Italiener zu sein", fordert sie. Im Wahlkampf hat sie unter anderem versprochen, konsequent gegen Mittelmeermigranten vorgehen zu wollen und auch die Kriminalität stärker zu bekämpfen.
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