Demonstrationen

Wieder Proteste gegen geplante Rentenreform in Frankreich

Frankreichs Regierung will das Renteneintrittsalter anheben. Auf der Straße gibt es dafür reichlich Kritik. Wieder gibt es Massenproteste und Streiks. Können sie Macrons Vorhaben zu Fall bringen?


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Knapp zwei Drittel der Französinnen und Franzosen sprachen sich in Umfragen gegen das Reformvorhaben aus.

Die Rentenreform gilt als eines der wichtigsten Vorhaben des französischen Präsidenten Emmanuel Macron - aber in der Bevölkerung stoßen seine Pläne auf Unverständnis, Wut und Protest. Am Dienstag gab es in vielen Städten wieder Massendemonstrationen und Streiks. Steht dem liberalen Präsidenten eine neue Protestbewegung ins Haus, die ihm gefährlich werden kann? Ist die Reform wirklich ein notwendiges Übel?

Knapp zwei Drittel der Französinnen und Franzosen sprechen sich in Umfragen gegen das Reformvorhaben aus. Am Dienstag beteiligten sich an Streiks und Protesten nach Angaben des Innenministeriums 757.000 Menschen. Der Gewerkschaft CGT zufolge waren es knapp zwei Millionen. "Die Menschen fühlen sich im Augenblick von der Regierung schlecht behandelt", meint Protestforscher Johannes Maria Becker von der Uni Marburg. Die Bewegung könnte anhalten.

Der Regierung zufolge ist die Reform notwendig, weil das Rentensystem auf ein Defizit zuläuft. Die Gewerkschaften finden die Reformpläne ungerecht. Vergangene Woche brachten sie nach Angaben des Innenministeriums mehr als 1,27 Millionen Menschen auf die Straße. Die Gewerkschaft CGT sprach von etwa 2,8 Millionen, die sich an Streiks und Protest beteiligten.

Mittlerweile ist das Vorhaben im Plenum der Nationalversammlung zur Prüfung angekommen. Die Beratung soll noch bis Ende nächster Woche dauern. Die Regierung hat in der Parlamentskammer keine eigene Mehrheit und hofft auf Zustimmung der konservativen Républicains. Auch dort gibt es aber Vorbehalte. Noch steht keine Mehrheit.