Reiche Ausbeute
19 Kilo "Hoiba"
10. September 2019, 6:00 Uhr aktualisiert am 17. September 2019, 10:35 Uhr
Katharina Wühr (22) hat heuer ein neues Hobby für sich entdeckt: "In d´Hoiba geh". Die junge Bad Kötztingerin erzählt der Kötztinger Zeitung von ihren ersten Erfahrung beim Heidelbeerpflücken. Das Wichtigste: ein gutes Rezept.
Von Generation zu Generation weitergegeben
Die 22-jährige Studentin machte sich in diesem Sommer zum ersten Mal in ihrem Leben auf, um Heidelbeeren zu sammeln - und brachte gleich 19 Kilo mit nach Hause. Die Oma ging schon immer in den Wald, um die kleinen blauen Beeren zu pflücken. In den vergangenen Jahren wurden der Großmutter dann aber die langen Strecken, die sie dafür häufig in Kauf nehmen musste, zu anstrengend. Aber: Für solche Fälle hat man als Oma schließlich Enkel. Vor allem, wenn sie wissen: "Es gibt nichts Besseres als an Hoibadotsche mit selbstgepflückten Heidelbeeren."
Übung macht den Meister: Zweimal nach Heugstatt
Diesen Sommer machte sich Katharina Wühr zweimal auf den Weg von Bad Kötzting nach Drachselsried. Das erste Mal begleitete sie die Mutter ihres Freundes David. Sie ließen das Auto auf dem Parkplatz der Berghütte Schareben stehen und wanderten in Richtung Heugstatt. Über vier Stunden waren die beiden Frauen unterwegs. Der Lohn: stolze 8,5 Kilo "Hoiba". Beim Pflücken kam ein Kamm zum Einsatz. Wenige Wochen später entschloss sich Katharina Wühr noch einmal "in d´Hoiba" zu gehen, dieses Mal zusammen mit David. Und siehe da: Bei der zweiten Tour war die Ausbeute noch größer. Innerhalb von nur drei Stunden wanderte das Paar die Anhöhe hinauf, sammelte 10,5 Kilo Heidelbeeren und kehrte wieder zum Parkplatz zurück.
Richtige Waldheidelbeeren schmecken am besten
Zuhause angekommen, freute sich die Oma über die frischen Beeren. Katharinas Mama machte sich an die Arbeit, um Blätter und Insekten zu entfernen.
Was Katharina mit 19 Kilo Waldheidelbeeren anfängt? "Ich hab sie alle eingefroren, und werde aus einem Teil Heidelbeermarmelade machen. Dann kann man es auf Pfannkuchen draufschmieren, und es schmeckt wie Hoibadotsch!" Den Rest hebt sie für die langen Wintermonate auf, um dann tatsächlich Hoibadotsch zu backen. Für sie sind richtige Waldheidelbeeren ausschlaggebend für einen leckeren Hoibadotsch: "Er schmeckt viel besser mit Waldheidelbeeren, weil sie weniger Wasser haben als Kulturheidelbeeren, und deshalb wird er richtig kross." Für ihren Hoibadotsch fettet sie eine Auflaufform ein und bedeckt den Boden dünn mit Pfannkuchenteig sowie den selbstgepflückten Heidelbeeren. Nach einer Viertelstunde im Ofen streut sie Zucker über die Blaubeeren und lässt ihn nocheinmal zwei bis drei Minuten backen, bis der Zucker karamellisiert.