Oberliga Süd

Deggendorfer SC freut sich auf den Tabellenführer

Memmingen Indians fallen am Sonntag in der Festung an der Trat ein. Mannschaft von Trainer Jiri Ehrenberger muss sich auf ein äußerst effektive Special-Teams der Gäste einstellen.


Deggendorfs Topscorer David Stach (in rot) verbuchte gegen Peiting zwei Assists, im Spitzenspiel gegen Memmingen sollen weitere Punkte dazukommen.

Deggendorfs Topscorer David Stach (in rot) verbuchte gegen Peiting zwei Assists, im Spitzenspiel gegen Memmingen sollen weitere Punkte dazukommen.

Am Sonntag gastiert der Tabellenführer aus Schwaben in der niederbayerischen Donaustadt und will den Platz an der Sonne der Oberliga-Süd verteidigen.

Lediglich einen Punkt gab das Team von Trainer Daniel Huhn in der laufenden Saison ab, indem man bei den Bietigheim Steelers "erst" nach Overtime den Sieg einfuhr. Alle anderen Partien wurden allesamt nach 60 Minuten gewonnen. Vor allem die Offensive der Memminger weiß zu beeindrucken. So erzielten die Cracks vom Hühnerberg bereits viermal mindestens sechs eigene Treffer. Zusammen mit dem DSC sind sie damit eins von zwei Teams, die bei einem eigenen Toreschnitt von über 5,0 steht.

Blickt man auf Sturmformationen der Gäste, ist diese offensive Durchschlagskraft allerdings alles andere als überraschend. Mit Tyler Spurgeon holte man zwar einen Spieler, der mit 38 Lenzen eher dem Karriere-Herbst entgegensteuert, jedoch in der Oberliga durchaus als Transferkracher verbucht werden kann. Die Verpflichtung von Markus Lillich - hat über 300 DEL2 Spiele auf dem Buckel- hebt den deutschen Sektor der Indians auf ein neues Level. Diesem gehört seit kurzem auch Edgars Homjakovs an. Der gebürtige Lette hat zum Start der neuen Saison die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Oberliga-erfahrene Akteure wie Sebastian Christmann, Brett Schaefer oder Jayden Schubert fanden ebenso den Weg an den Hühnerberg, bewährte Kräfte wie Matej Pekr, Denis Fomynich oder Tobi Meier hielten dem Stamm die Treue.

Im Defensivverbund der Indians war man im Sommer zum Handeln gezwungen. Christopher Kasten verließ den Verein in Richtung Bayernliga, mit Lubor Pokovic löste man den bestehenden Vertrag verletzungsbedingt bereits im Laufe der vergangenen Saison auf. Die offen gewordenen Stellen füllen nun Bernhard Ettwein, der in der Saison 2023/2024 zuerst in Stuttgart und anschließend für die Hannover Indians verteidigte, und Patrick Kurz, welchen man von den Saale Bulls Halle holte. Linus Svedlund, Robert Peleikis oder Dominik Meisinger werden zudem junge Talente wie Alessandro Schmidbauer, amtierender Oberliga-Meister, und Henry Homann, amtierender DNL-Meister, zur Seite gestellt.

Im Tor stellte man sich komplett neu auf. Marco Eisenhut verließ die Indians nach drei Jahren und fängt jetzt für die Passau Black Hawks, Luca Ganz verschlug es nach Heilbronn und auch Leon Meder zog nach Erding weiter. Auf dem Papier entschied man sich mit Bastian Flott-Kucis allerdings für eine Lösung aus dem oberen Regal - der 27 Jahre alte Linksfänger steht bei 96 Prozent Fangquote - und damit vermutlich auch für eine klare Nummer eins am Hühnerberg. Die Back-Up-Position bekleidet bei den Gästen für die DSC-Anhänger kein Unbekannter. Louis Eisenhut bestritt in der vergangenen Saison zwölf Oberliga-Partien für den DSC. Auch für seinen neuen Club ging der Nachfolger seines großen Bruders bisher einmal beim 6:2-Erfolg gegen den EV Füssen aufs Eis.

Zum sportlichen Erfolg zählen beim Team von Daniel Huhn jedoch auch die Special Teams. Erst ein einziges Unterzahltor mussten sie bis zum Freitag aus 17 Unterzahlsituationen hinnehmen, die Penalty-Killing-Quote lag damit bei starken 94,1 Prozent. Doch auch im Power-Play sind die Schwaben brandgefährlich - aus 32 Überzahlspielen erspielten sie mit neun Treffern eine Quote von 28,1 Prozent.

Das Team von Jiri Ehrenberger muss also gewarnt sein - zu viele Strafen der Hausherren könnten den Gästen massiv in die Karten spielen. Zudem spielen die Niederbayern gegen das fairste Team der Oberliga-Süd, die erwartbar wenigen Überzahl-Chancen sollten von Andreé Hult, David Stach und Co. also unbedingt genutzt werden. Selbstvertrauen können sich die Deggendorfer neben der gewohnt stabilen Defensive und Timo Pielmeier als starkem letztem Mann aus ihrer Schusseffizienz holen. Hier steht man mit 31 Treffern aus 202 Schüssen aufs Tor mit 15,3 Prozent an der Spitze der Oberliga-Süd.

Bei den Hausherren kehrt Benedikt Schopper voraussichtlich zurück in den Kader, der Defensiv-Routinier setzte die Partien gegen Heilbronn und Peiting vorsichtshalber aus. Tomas Gulda fehlt nach wie vor, sein Genesungsprozess zeigt allerdings bereits gute Fortschritte. Die U20-Cracks Leon Draser, Jonas Alt und Viktor Skorohodov werden ebenso nicht für das Oberliga-Team auflaufen.

SpradeTV überträgt die Partie wie gewohnt live in FullHD, Spielbeginn ist um 18.45 Uhr.