Landau
Anwohner gegen Wohnblock: "15 zusätzliche Autos wären enorme Belastung"
29. September 2015, 9:44 Uhr aktualisiert am 29. September 2015, 9:44 Uhr
Das letzte freie Grundstück an der Isarlände soll bebaut werden. Ein Wohnblock mit zehn Einheiten schwebt dem Bauherrn vor, 15 Stellplätze inklusive. Silvia Ertl, Anwohnerin der Isarlände, hat aus der Zeitung davon erfahren - und war schockiert. "So viele zusätzliche Autos? Das würde alles zerstören, wofür wir die Isarlände schätzen." Die in einen Wendehammer mündende Straße ist gern genutzter Treffpunkt der Anwohner zum Ratschen, die Kinder spielen auf der Straße. Dass die Isarlände nun die Zufahrt für den neuen Wohnblock darstellt, gefällt Silvia Ertl nicht. Und viele Anwohner stehen hinter ihr. Mit einer Unterschriftenliste fordern sie die Stadt auf, den Bauherrn für eine Zufahrt über den Siegfried-Kroiß-Weg zu begeistern. Diese Möglichkeit hat der Bauausschuss beim jüngsten Ortstermin abgelehnt.
Silvia Ertl ist realistisch: "Verhindern werden wir den Wohnblock ohnehin nicht." Aber die 32-jährige Bürokauffrau möchte mit ihren Einwänden zumindest gehört werden. Sie selbst ist Mutter von drei Kindern, wohnt mit ihrer Familie in der Isarlände, Hausnummer 4. Die Isarlände ist ein gern genommener Spielplatz. Hier flitzen die Kleinen mit Dreirädern und Bobby-Cars herum, während die Eltern zum Plaudern zusammen kommen.
Nun befürchtet man, dass sich das ändert, wenn der künftige Bauherr auf dem freien Grundstück gegenüber der Steinfelskirche sein geplantes Projekt umsetzt: Zehn Wohneinheiten, entweder in zwei Vollgeschossen mit zurückgesetztem Penthouse oder in drei Vollgeschossen. Dazu kommen laut Stellplatzordnung 15 Parkplätze und schätzungsweise genauso viele Autos oder mehr. Eine Zufahrt über die Isarlände würde der Bauausschuss klar befürworten. Den hinter dem Grundstück verlaufenden Siegfried-Kroiß-Weg dahingehend auszubauen, wäre die kostenintensivere und aufwändigere Methode, die der Ausschuss nicht favorisiert. "Wir möchten, dass diese Alternative wieder in Betracht gezogen wird", erklärt Silvia Ertl bestimmt.
Die Sorgen der Anwohner kann Bürgermeister Helmut Steininger einerseits verstehen, andererseits: "Aber es gibt schließlich einen Bebauungsplan und man muss als Anwohner damit rechnen, dass dementsprechende Veränderungen stattfinden." Prinzipiell findet Steininger es begrüßenswert, wenn innerstädtischer Wohnraum geschaffen wird. "Das ist doch viel besser, als irgendwo draußen auf der grünen Wiese etwas aus dem Boden zu stampfen."