Anna-Maria Moser, die Geschäftsführerin des Landshuter Tierheims Heinzelwinkl, sieht blass aus. So viel Tierleid hat selbst sie nicht oft gesehen. Sie schildert, wie vor einer Woche 58 Perserkatzen aus einem verdreckten Haus in Gammelsdorf gerettet und in Tierheime gebracht wurden. "Die Tiere", sagt sie, "waren völlig verwahrlost. Knöcheltief musste ich durch Exkremente und Unrat in dem Haus waten, um die Tiere, die dort zum Teil in Käfigen eingesperrt waren, herauszuholen."

Anna-Maria Moser ist jetzt noch erschütttert: "Ich habe Skelette und mumifizierte Tiere gefunden. Die Tierärztin musste gleich vor Ort zehn Tiere einschläfern. Sie hatten zum Teil Blut gespuckt." Die noch lebenden Katzen sind von Pilzen und Flöhen befallen gewesen, von Milben und sonstigem Ungeziefer. Sie hatten Husten und Schnupfen, bei einigen waren die Augen entzündet. Noch am Ort hat das Landratsamt Freising den Besitzern verboten, Tiere zu halten.

Anna-Maria Moser brachte 27 Perserkatzen ins Tierheim Heinzelwinkl und dort zum Teil in Quarantänestationen. Der Tierarzt hat sie betreut und sie werden versorgt. Doch noch nach einer Woche riechen sie auf mehrere Meter Entfernung nach den Exkrementen, in denen sie gelebt haben. Sie müssen wohl noch Wochen lang gepflegt werden, bevor man sie wieder an verantwortungsvolle Tierhalter vermitteln kann.