Es regt sich Widerstand aus der Bevölkerung gegen die Nutzungsänderung des Bahnhofsgebäudes für psychisch Kranke nach Drogenkonsum, die vom Gemeinderat genehmigt wurde. Sechs Bürger, angeführt von Alt-Bürgermeister Josef Obermaier (CSU), haben eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist ein Bürgerbegehren, das die Gebäudenutzung durch das Sozialteam Niederbayern verhindern soll.

Die Besitzer des Gebäudes haben die Initiatoren der Unterschriftenaktion für den 4. Januar zu einer Informationsfahrt in eine ähnliche Einrichtung in Lappersdorf eingeladen. Auch eine Infoveranstaltung für die Bevölkerung ist für Mitte Januar geplant.

Dem Antrag auf Nutzungsänderung des Bahnhofsgebäudes hatte der Gemeinderat bereits am 13. Dezember mehrheitlich zugestimmt. In dem Gebäude soll auf drei Stockwerken eine Wohnstätte für psychisch Kranke nach illegalem Drogenkonsum entstehen. Betrieben wird die Einrichtung vom Sozialteam Niederbayern, Kostenträger ist der Bezirk Niederbayern. Auf 1.400 Quadratmetern sollen 23 Bewohner betreut und nach ihrem Entzug wieder auf das normale Leben vorbereitet werden. Geplant ist die Eröffnung für das Jahr 2018. In der Einrichtung sollen insgesamt 25 neue Arbeitsplätze entstehen. Doch bis es soweit ist, müssen nun Krankenkassen, Heimaufsicht, Bezirk und Landratsamt als Fachbehörden ihre Zustimmung zur Nutzungsänderung erteilen.

Einige Bürger der Gemeinde Neufahrn wollen die Entscheidung des Gemeinderats jedoch nicht hinnehmen. Alt-Bürgermeister Josef Obermaier teilte inzwischen mit, dass die für ein Bürgerbegehren notwendige Unterschriftenzahl von zehn Prozent der Stimmberechtigten schon erreicht sei. Es hätten bereits 400 Bürger unterschrieben. Bis Mitte Januar liegen die Listen noch in der Bäckerei Wagensonner und im Friseursalon Ganslmeier aus, die Initiatoren der Unterschriftenaktion gehen zudem von Haus zu Haus.

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