Straubinger Tagblatt

Aggressives Powerhockey begeistert die Fans am Pulverturm


Stark unter Beschuss nahmen die Tigers (rechts Dustin Whitecotton) das Augsburger Gehäuse vor allem im ersten Abschnitt. Mit drei Toren legten die Straubinger den Grundstein zum Derbysieg. Foto: Schinder/Eishockey NEWS

Stark unter Beschuss nahmen die Tigers (rechts Dustin Whitecotton) das Augsburger Gehäuse vor allem im ersten Abschnitt. Mit drei Toren legten die Straubinger den Grundstein zum Derbysieg. Foto: Schinder/Eishockey NEWS

Von Redaktion idowa

(wel) Das war ein nachhaltiges Playoff-Statement der Straubing Tigers am Freitagabend im wichtigen Heimspiel gegen die Augsburger Panther. Mit einem souveränen 4:1-Heimsieg holten sich die Tigers den Dreier dank eines furiosen Anfangsdrittels, in dem man den Gegner förmlich überrollte.

"Auf diesem Spiel können wir aufbauen", so ein zufriedener Tigers-Coach Jürgen Rumrich. "Man kann heute wirklich sehr zufrieden sein. Wir hatten einen guten Start. Danach haben wir es zwar versäumt nachzulegen, aber wir haben das Spiel zu jeder Zeit kontrolliert." Zugute halten muss man den Gästen, dass man aufgrund einer Grippewelle einige Spieler ersetzen musste, unter anderen den Liga-Top-Scorer Darin Olver, der vor allem in Überzahl schmerzlich vermisst wurde. "Wir hatten nur fünf Verteidiger dabei, allesamt zwischen 19 und 25", so Gäste-Coach Larry Mitchell. Aber das soll die tolle Gesamtleistung der Tigers nicht schmälern: Mit aggressivem und gleichzeitig intelligentem Powerhockey kaufte man dem Gegner von Beginn an den Schneid ab und bot an diesem Abend eine echte Eishockey-Demonstration. Auch mit dem sicheren 3:0-Vorsprung im Rücken spielte man das Match höchst intelligent nach Hause. "Der Sieg für Straubing war mehr als verdient", erkannte denn auch Mitchell. "Sie haben uns kalt erwischt."

Fulminanter Auftakt
Ein solches erstes Drittel hatte man am Straubinger Pulverturm auch schon lange nicht mehr gesehen: Die Gastgeber spielten nach dem frühen 1:0 nach nur 18 Sekunden durch Dustin Whitecotton wie entfesselt auf und entfachten einen wahren Sturmlauf auf das Gehäuse der Augsburger. Angriff um Angriff rollte in Richtung von Nationaltorhüter Dennis Endras, während die Augsburger ihrerseits kaum für Entlastung sorgen konnten.

Mit zwei Überzahl-Treffern von der blauen Linie binnen 29 Sekunden stellten die Tigers in Person von Canzanello und Elfring in der 11. Minute die Weichen bereits endgültig auf Sieg. Danach war der Arbeitstag von Nationalgoalie Endras bereits früh beendet und er wurde von Back-up Leo Conti ersetzt. Am Spielverlauf änderte sich aber bis Drittelende nichts mehr. Die Tigers waren weiterhin spielbestimmend und hätten sogar noch höher führen können.

Im zweiten Drittel nahmen die Tigers dann ein wenig den Fuß vom Gas, aber nicht ohne das Spiel weiterhin souverän zu kontrollieren. Zwar setzte man das extreme Forechecking des ersten Drittels nicht mehr so kompromisslos fort, sondern zog sich weiter zurück, aber die Tigers waren weiter bestimmend. Allerdings verpasste man Mitte des Drittels bei doppelter Überzahl die endgültige Entscheidung. Im weiteren Verlauf des Drittels kamen dann auch die Gäste in Überzahl zu einigen guten Gelegenheiten, aber nun zeigte sich auch Tigers-Back-up Jan Guryca auf dem Posten.

Und dass die Gäste gar nicht erst an ein Comeback dachten, dafür sorgte bereits nach 41 Sekunden im Schlussdrittel Lee Goren mit dem sehenswerten 4:0. Nachdem der Angreifer nicht attackiert wurde, fuhr er einmal quer durch das Augsburger Verteidigungsdrittel und vollstreckte dann eiskalt mit einem trockenen Handgelenksschuss in den Winkel. Auch der Treffer für Augsburg in der 46. Minute, den Wycisk im wiederholten Nachschuss irgendwie am kurzen Eck über die Linie drückte, konnte das Match nicht mehr spannend machen. Denn die Gastgeber ließen auch in der Folgezeit kaum etwas zu, kontrollierten das Spiel souverän und spielten den wichtigen 4:1-Erfolg sicher nach Hause. Aufregung gab es kurz vor Schluss noch nach einem Check von Patrick Seifert gegen Karl Stewart, als dieser den Stock nach oben zog. "Ich möchte mich entschuldigen, dass ich etwas aufs Eis in Richtung Stewart gerufen habe. Aber ich weiß nicht, wie lang wir uns das in der DEL noch antun wollen: Im ersten Spiel hat er Szwez den Arm gleich mehrfach gebrochen, heute hat er sich mit einem üblen Stockstich an einem 19-Jährigen, der seinen Check zuende gefahren hat, gerächt", zeigte sich Gäste-Coach Mitchell am Ende als schlechter Verlierer. Sein Pendant Jürgen Rumrich wollte darauf gar nicht langeeingehen, sondern genoss vielmehr, dass sein Team nun mit einem weiteren Erfolg morgen in Nürnbergsogar auf Platz sechs springen könnte.

Mehr dazu lesen Sie im Straubinger Tagblatt vom 15. Januar 2011!