Straubinger Tagblatt

Assistenzkapitän Schönberger führt bereits Vertragsgespräche


Sandro Schönbergers bisherige Leistung honorierte das Tigers-Trainergespann, indem es den 23-Jährigen zum stellvertretenden Kapitän ernannte. Hier arbeitet der Linksschütze vor dem Nürnberger Tor gegen Jeff Likens. Foto: Schindler

Sandro Schönbergers bisherige Leistung honorierte das Tigers-Trainergespann, indem es den 23-Jährigen zum stellvertretenden Kapitän ernannte. Hier arbeitet der Linksschütze vor dem Nürnberger Tor gegen Jeff Likens. Foto: Schindler

Von Redaktion idowa

(mir) Alle Blicke sind bei den Straubing Tigers nach vorne gerichtet. Die Niederlage gegen Nürnberg ist zwar nicht vergessen, aber längst verdaut. Und so konzentriert sich das Team von Coach Jürgen Rumrich auf die kommenden Auswärtsspiele gegen Hamburg und Augsburg.

"Wir konnten unser Spiel nicht richtig aufziehen. Immer wenn wir am Drücker waren, hat der Gegner ein Tor gemacht", analysiert Stürmer Sandro Schönberger die 3:6-Derbyklatsche. Wie seine Kollegen Dustin Whitecotton und Stephan Wilhelm, die gleich nach der Partie als Mitgrund für die Niederlage den spielfreien Freitag nannten, findet auch der 23-Jährige: "Zwei Spiele pro Woche wären optimal. Man bleibt im Rhythmus, aber übernimmt sich nicht." Da man am Wochenende also nur einmal aufs Eis musste, hatte die Mannschaft zwei freie Tage bekommen. So hat also alles seine Licht- und Schattenseiten, das weiß auch Schönberger, der die freie Zeit in Straubing verbrachte, da seine Freundin in der Gäubodenstadt arbeitet: "Einfach entspannen und nichts tun, das hat auch mal gut getan."

Und das hat sich gerade der gebürtige Oberpfälzer (Weiden) nach den letzten Wochen auch verdient. Bereits in der vergangenen Saison war er fester Bestandteil der Tigers-Mannschaft, nachdem er 2009 mit Michael Baindl vom Zweitligaclub Tölzer Löwen mit einem Zweijahresvertrag an die Donau gewechselt war. Er sei ein großes Talent und zeige immer vollen Einsatz, doch körperlich müsse er noch mehr zulegen, lautete die Beschreibung von Chefcoach Jürgen Rumrich nach seinem ersten DEL-Jahr. Gesagt, getan: Bei der Spielerpräsentation Anfang August sorgte Schönberger für große Begeisterung, hatte er sich doch offensichtlich die Worte seines Trainers zu Herzen genommen und während der Sommerpause offenbar täglich das Fitnessstudio aufgesucht.

Große Ehre
Diese Disziplin hat sich gelohnt: Mit Eric Meloche und Dustin Whitecotton bildet er den dritten Block und sammelte bereits sechs Scorerpunkte. "Für mich läuft es bisher super. Ich habe tolle Nebenleute", freut sich der Außenstürmer. Seine Reihe sorgt nicht selten für das körperliche Element im Tigers-Spiel und kommt gerade auch gegen die Top-Reihen der Gegner zum Einsatz. "Wir drei sind gleiche Spielertypen. Ich denke, es ist schwer gegen uns zu spielen." Seine bisherige Leistung honorierte das Trainergespann, indem es Schönberger zum stellvertretenden Kapitän ernannte, nachdem Lee Goren nach dem Ausfall des eigentlichen Kapitäns Michael Bakos aufgerückt war. Der Linksschütze weiß diese Geste zu schätzen: "Das "A" auf dem Trikot macht mich stolz, keine Frage. Denn wenn man unser Team so anschaut, dann hätte es auch einige andere für diesen Job gegeben, die weitaus länger in Straubing sind und mehr Erfahrung haben." Er sehe es als große Ehre und Anerkennung, doch ändern tue es eigentlich nichts, so Schönberger, denn: "Man kann seine Meinung auch so in der Kabine sagen, wenn etwas nicht läuft."

Nicht einverstanden ist er im Moment wie alle seine Kollegen mit dem Powerplay, immerhin das schlechteste in der ganzen DEL. Doch er sieht auch die Stärken der Tigers. "Wir harmonieren als Team sehr gut, haben einen tollen Zusammenhalt, was man auch als Außenstehender bemerken müsste, und kriegen in Unterzahl wenig Gegentreffer." Alles in allem scheint der Weg für eine erfolgreiche Saison also geebnet zu sein.

Doch die Planungen hinter den Kulissen gehen schon viel weiter. Auf Nachfrage bestätigt Schönberger, dessen Vertrag 2011 ausläuft: "Die Verantwortlichen und ich haben schon miteinander geredet, wie die Zukunft aussieht." Und mit einem Lächeln fügt er hinzu: "Lassen wir uns mal überraschen!" Er selbst würde jedenfalls gerne bleiben, denn: "Ich fühle mich hier in Straubing einfach super wohl."

Noch sieben Spiele bis zur Pause
Am Wochenende heißt es aber, wenn auch nur für kurze Zeit, Abschied nehmen. Es stehen nämlich zwei Auswärtsspiele an gegen die Millionentruppe aus Hamburg und den Vizemeister aus Augsburg, die mit Rang zehn bzw. elf bisher aber beide weit hinter den Erwartungen zurück liegen. "Gegen diese Teams ist es schwer zu spielen. Der Erfolg wird für uns nur über eine geschlossene Mannschaftsleistung gehen", weiß Schönberger. Die Tigers müssen dabei weiterhin auf Michael Bakos (Pfeiffersches Drüsenfieber), Billy Trew (Bizepsverletzung) und Sebastian Osterloh (Schulterverletzung) verzichten. "Bei Sebastian geht es mittlerweile deutlich besser, aber seine Verletzung ist noch nicht ganz ausgeheilt und deshalb wollen wir kein Risiko eingehen", erklärt Rumrich, zumal nach dem kommenden Wochenende gleich drei Spiele binnen fünf Tagen anstehen.

Und so hoffen die Tigers, in den nächsten sieben Partien möglichst viele Punkte holen zu können. Dann können sie nämlich entspannt in die Deutschland-Cup-Pause Mitte November gehen und Schönberger selbst kann den alljährlichen Wellnessurlaub mit seiner Freundin in Österreich sicherlich noch ein Stück mehr genießen.