Straubing

Braucht es wirklich eine Tiefgarage? Straubing hat schon 3.400 innenstadtnahe Parkplätze


Wie viel Parkraum braucht die Straubinger Innenstadt ? Die Meinungen darüber gehen auseinander.

Wie viel Parkraum braucht die Straubinger Innenstadt ? Die Meinungen darüber gehen auseinander.

Sind zehn Minuten zu Fuß viel oder wenig? Reichen 1.068 Parkplätze in Parkhäusern rund um die beiden Stadtplätze für eine Stadt wie Straubing aus oder nicht? Sind 2.000 kostenlose Parkplätze und ein ebenso kostenloser Pendelbusverkehr zur Innenstadt in einer Zeit, in der Einkaufen im Internet selbstverständlich ist, noch Werbung für eine Stadt? Und schließlich: Hängt die Attraktivität einer Stadt ausschließlich vom vorhandenen Parkraum ab? Das sind Fragen, die in den vergangenen Monaten in der Stadt ausgiebig diskutiert wurden und immer noch werden.

Auslöser für diese Fragen ist der Ruf nach einer Tiefgarage unter dem Theresienplatz. Laut einer Machbarkeitsstudie könnten dort 222 Stellplätze entstehen. Nach neuesten Berechnungen würde das Projekt mindestens 12,7 Millionen Euro kosten und bis zu drei Jahre Bauzeit erfordern.

Eine Entscheidung trifft der Stadtrat voraussichtlich in seiner Sitzung am 23. November. Eine Woche zuvor soll zudem eine Bürgerversammlung zu dem Thema stattfinden. Neben der grundsätzlichen Frage, ob eine Tiefgarage Realität werden soll, gilt es zu klären, ob das Großprojekt von der Stadt in Eigenregie oder von einem Investor gestemmt werden soll.

Sollte die Tiefgarage gebaut werden, hat das auch Auswirkungen auf eine künftige Fußgängerzone am Theresienplatz. Denn dann wäre auch hier eine wesentlich umfangreichere und damit teurere Umgestaltung notwendig. Und wer übernimmt dann diese höheren Kosten, wenn ein Investor ins Spiel kommt? Ist die Wiederherstellung der Oberflächenstrukturen in einer künftigen Fußgängerzone Theresienplatz die Sache eines potenziellen Tiefgaragen-Investors oder die der Stadt?

Nach einer Operation Tiefgarage schlagen diese Kosten mit immerhin rund 3,9 Millionen Euro zu Buche. Würde die Tiefgarage nicht gebaut, käme die Oberflächengestaltung auf jeden Fall deutlich günstiger. Zahlen hat das Tiefbauamt noch nicht errechnet. Doch kann davon ausgegangen werden, dass die neu zu gestaltende Fläche ohne Tiefgarage wesentlich kleiner ausfällt als mit Tiefgarage. Und eine solche Umgestaltung müsste auch nicht auf einen Schlag gemacht werden, sie könnte vielmehr in mehreren Jahren erfolgen, was sich entlastend auf den städtischen Haushalt auswirkt.

Insgesamt 2.800 innenstadtnahe Parkplätze gibt es derzeit, dazu kommen weitere 600 unbefestigte Plätze am Hagen, die auf der Grafik nicht verzeichnet sind.

Insgesamt 2.800 innenstadtnahe Parkplätze gibt es derzeit, dazu kommen weitere 600 unbefestigte Plätze am Hagen, die auf der Grafik nicht verzeichnet sind.