Derby am Pulverturm
Tigers mit Madaisky gegen Tobias Wörle und die Roten Bullen
12. November 2015, 13:16 Uhr aktualisiert am 12. November 2015, 13:16 Uhr
Es geht wieder los. Nach der Deutschland-Cup-Pause steht für die Straubing Tigers am Freitagabend gleich ein Highlight an. Zu Gast am Pulverturm ist dann Etatkrösus EHC Red Bull München - mit Tobias Wörle.
Ganz vom Eishockey abschalten konnte Tigers-Trainer Larry Mitchell auch in der Pause nicht. "Wer mich kennt, der weiß, dass es nur ganz wenige Tage gibt, wo ich komplett abschalten kann", sagt er. Spiele beim Deutschland-Cup in Augsburg im Stadion und aus der NHL im Video hat er sich angeschaut. Auch bei seinem Sohn, der im Landsberger Nachwuchs spielt, war er im Stadion. Mitchell hätte zwar am vergangenen Wochenende gerne gespielt, weil die Tigers nach einem zwischenzeitlichen Tief wieder zwei Siege aus vier drei Spielen holten. "Aber wenn man das Ganze sieht, dann hat uns die Pause sicherlich gut getan", so der Straubinger Trainer. Seit Montag läuft die Vorbereitung auf die nächsten Spiele. Am Freitag kommt München nach Straubing, am Sonntag geht es zur Düsseldorfer EG.
Das Duell gegen die Roten Bullen ist auch ein Duell mit Ex-Tiger Tobias Wörle, dessen Vertrag in Straubing erst am Dienstag dieser Woche aufgelöst worden war. Dass die Beziehung zwischen dem Club und dem Angreifer keine einfache war, ließ auch Larry Mitchell am Donnerstag durchblicken, betonte aber auch, nur den Zeitraum seit Dezember, also seit er in Straubing ist, beurteilen zu können. Dass Wörle gehen könnte, damit rechnete Mitchell nach eigener Aussage schon, der Zeitpunkt hat dann aber auch ihn selbst überrascht. "Für mich war es ein Schock", sagte er sogar. Die letzten fünf Spiele für die Tigers, in denen Wörle auch in Überzahl spielen durfte, waren nach Mitchells Einschätzung seine besten im Tigers-Trikot. Deshalb betonte der Coach auch: "Es war der Wunsch von Tobi, zu wechseln. Es hat nichts mit mir zu tun, was einige vermuten."
Neuer Stürmer? "Augen und Ohren sind offen"
Durch den Abgang Wörles haben die Tigers nun wieder Bedarf im Angriff. "Ich sehe schon die Notwendigkeit, dass man da noch etwas tut", sagte Mitchell. "Wenn man blauäugig an die Sache herangeht, dann könnte man auch sagen: Stefan Loibl ist bereit", so der Trainer, der auch die Trainingsleistung des Youngsters hervorhob. Allerdings werde Loibl wegen der U20-WM auch bis zu drei Wochen fehlen. Dazu kommt, dass die Tigers einen Kontingentspieler zu viel im Kader haben und das ein oder andere Mal sicher ein Stürmer auf der Tribüne sitzen wird. Deshalb sagt Mitchell: "Augen und Ohren sind offen."
Am Freitag wird aber auch ein Neuer für die Tigers auf dem Eis stehen: Verteidiger Austin Madaisky. Mitchell habe ihn zwei Mal spielen gesehen: "Ich wusste, dass er ein Spieler ist, der uns helfen kann." Manager Jason Dunham sei mit Madaisky über einen längeren Zeitraum in Kontakt geblieben. Warum außer den Tigers kein anderer Verein wusste, dass der Verteidiger einen deutschen Pass besitzt, konnte Mitchell auch nicht beantworten. "Aber mir wurde schon zu meiner Schulzeit erklärt, dass man bessere Noten bekommt, wenn man seine Hausaufgaben macht", erklärte Mitchell. Er bezeichnet den Neuzugang als "großen Spieler mit viel Erfahrung im Powerplay und einem sehr guten Schuss. Er ist noch jung und menschlich in Ordnung, was mir sehr wichtig ist."
Madaisky wird in seinem ersten Spiel ein Verteidigungspaar mit Colton Jobke bilden. Der Neuzugang hofft dabei auf die "Home-Town-Chemistry", die Geburtsorte der beiden liegen nur 30 Kilometer auseinander. Seine Müdigkeit, die ihn nach seiner Ankunft noch plagte, werde besser und auch mit der größeren Eisfläche komme er von Tag zu Tag besser klar, erklärte er.
Außer der Torhüterfrage - Matt Climie wird gegen München spielen - und den ersten drei Verteidigungspaaren konnte Mitchell am Donnerstag noch nicht viel zu der Aufstellung am Freitag sagen. Es werde ein Kontingentstürmer auf der Tribüne sitzen, allerdings wisse er noch nicht, wer es sein wird. Zudem ist der Einsatz von Sean O'Connor, der während der Trainingswoche Probleme hatte, noch nicht sicher. Auch noch nicht sicher sei, so Mitchell, ob man mit elf Stürmern und acht Verteidigern oder zwölf Angreifern und sieben Verteidigern spielen werde.
So könnten die Straubing Tigers spielen: Climie (Strahlmeier) - Yeo, Urban; Jobke, Madaisky; Edwards, Dotzler; Ondruschka - Hedden, Zalewski, James; Höfflin, Connolly, Down; Schönberger, Brandl, Hinterstocker; Röthke, Loibl, O'Connor