Regensburg

Würmer und Maden: Ekel-Details im Bayern-Ei-Stall


Vor Gericht werden heute wichtige Zeugen befragt. (Symbolbild)

Vor Gericht werden heute wichtige Zeugen befragt. (Symbolbild)

Am Freitagvormittag haben Mitarbeiterinnen im Bayern-Ei-Prozess am Landgericht Regensburg gravierende Hygienemängel in einem früheren Stall in Niederharthausen (Kreis Straubing-Bogen) beschrieben.

Die Verpackerinnen sollen in Zeitraum von 2010 bis 2014 mehrfach von Großkunden zurückgegebene Eierladungen von Würmern und Maden befreit und die noch ganzen Eier neu verpackt und teils mit frischem Haltbarkeitsdatum versehen haben. Ob diese Eier danach als Speise- oder Industrieeier verkauft wurden, wussten die Zeuginnen nicht.

Den allgemeinen Hygienezustand des Stalls in Niederharthausen beschrieb eine Mitarbeiterin als "mangelhaft bis schlecht". Die Zeugin beschrieb Juckreiz wegen Milben und seltene gründliche Reinigungen in der Packstation:"Alle zwei bis drei Monate. Immer, wenn Kontrollen angekündigt waren."

Genau um diese Frage geht es unter anderem im Bayern-Ei-Prozess: Wusste der angeklagte frühere Geschäftsführer Stefan Pohlmann von amtlichen Kontrollen und hat er versucht, diese zu manipulieren? Der Leiter des Veterinäramtes am Landratsamt Straubing-Bogen beschrieb am Freitag im Zeugenstand eine seltsame Probe eines seiner Tierärzte. Der will 2013 bei Bayern-Ei in Niederharthausen eine Salmonellenprobe außerhalb des Stalls genommen haben. Amtliche Salmonellenproben müssen im Stall genommen werden, einen logischen Grund für diese Art der Probe fand auch der Amtsleiter nicht.

Dennoch hatte die Probe ein positives Ergebnis auf Salmonellen geliefert. Der Tierarzt hat dieses Ergebnis dem Amtsleiter laut dessen Aussage nicht mitgeteilt.
Am Nachmittag soll nun der Veterinär aussagen, der diese Probe genommen hatte. Dann will das Gericht wohl der Frage nachgehen, ob und wie diese Art der Beprobung und das mutmaßliche Verheimlichen gegenüber seinem Vorgesetzten mit dem Angeklagten zusammenhängt.