Ein Facebook-Video ist in diesen Tagen buchstäblich auf der Überholspur. Auf selbiger duelliert sich ein Lkw-Fahrer mit einem Autofahrer auf der A3 bei Straubing. Mittlerweile ist das Filmmaterial bereits bei der Polizei gelandet.

Binnen vier Tagen wurde das Video über 730.000 Mal gesehen, knapp 3.800 Mal geteilt und knapp 2.000 Mal kommentiert. Der Tenor ist dabei relativ eindeutig: Was der Autofahrer mit Freyunger Kennzeichen da treibt, ist ganz klar Nötigung im Straßenverkehr. Immer wieder bremst das Auto vor dem Lkw ab. Um einen möglichen Auffahrunfall zu vermeiden, zieht der Brummifahrer mehrmals nach links auf die Überholspur, um an dem Auto vorbeizuziehen. Doch just in diesem Moment tritt der Autofahrer wieder aufs Gaspedal. Dieses Szenario wiederholt sich in dem Video mehrmals.

Der Lkw-Fahrer selbst bleibt dabei relativ gelassen. Er filmt das Geschehen vor ihm. In ruhigem Ton sagt er immer wieder: "Was der da macht, ist ganz klar Nötigung. Da machen wir heute einfach eine Anzeige bei der Polizei." Ein Wunsch bleibt ihm allerdings verwehrt: "Zeig mir wenigstens mal dein Gesicht." Dazu kommt es nicht. Der Autofahrer bleibt immer außer Reichweite.

Doch was war der Grund für dieses rabiate Verhalten des Autofahrers? Der Brummifahrer selbst ist sich keiner Schuld bewusst: Er habe mit "ausreichend Abstand" vor dem betreffenden Auto auf die Überholspur ausgeschert. Das mit dem "ausreichenden Abstand" sah der Autofahrer offenbar ein wenig anders. Denn kurz darauf setzte er sich vor den Lkw. Der Rest ist auf dem Video zu sehen.

Mittlerweile hat der Brummifahrer bei der Polizei Anzeige wegen Nötigung im Straßenverkehr gestellt. Anhand des Bildmaterials wird der Autofahrer mit Freyunger Kennzeichen schnell zu ermitteln sein. Ob er zum Sachverhalt schon gehört wurde, ist Polizeisprecher Günther Tomaschko aktuell zwar nicht bekannt, doch auch der Polizeisprecher hat eine eindeutige Meinung zu dem Verhalten des Autofahrers: "Ich nenne diese Leute immer Verkehrserzieher. Von der Sorte haben wir leider zu viele auf unseren Straßen." Allzu oft würden diese Verkehrsteilnehmer denken, "dem zeig ich's jetzt". Das sei laut Tomaschko aber "nicht die Lösung des Problems", sondern verursache unter Umständen nur noch mehr Probleme. Der Tatbestand der Nötigung im Straßenverkehr ist ein Vergehen. Im Regelfall wird dies mit einer entsprechenden Geldstrafe geahndet. "Im schwerwiegendsten Fall geht das bis zu einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren", klärt Tomaschko auf.

Hier ist der zum Video.