Mittelmeer/Regensburg

Alan Kurdi rettet 84 Menschen


Das Seenotrettungsschiff "Alan Kurdi" Ende Juni im Mittelmeer.

Das Seenotrettungsschiff "Alan Kurdi" Ende Juni im Mittelmeer.

Von Redaktion idowa

Am Donnerstag musste das Rettungsschiff Alan Kurdi der Regensburger Seenotretter Sea-Eye zwei Rettungseinsätze durchführen. Die gesundheitliche Lage der Geborgenen ist teils kritisch.

Laut Angaben von Sea-Eye wurde die Alan Kurdi am Donnerstagmorgen über den ersten Seenotfall informiert. Aus einem Schlauchboot konnten die Mitarbeiter 44 Menschen evakuieren. Unter ihnen befinden sich 21 Frauen, eine davon schwanger. Ebenfalls wurden ein Kleinkind und zwei Neugeborene geborgen, eines vier und ein anderes acht Wochen alt. An Bord des Schiffes wurden die Geretteten medizinisch betreut.

Zeitgleich wurden die Retter über einen weiteren Seenotfall informiert. Das Sea-Eye-Schiff erreichte die Position gegen 17 Uhr. Auch hier befanden sich drei Kleinkinder unter den Geretteten, eine Frau wurde bewusstlos von Bord des Schlauchbootes geborgen - sie musste im Bordhospital behandelt werden, ihr Zustand ist instabil. Der Zustand eines Neugeborenen wird ebenfalls als kritisch beschrieben.

Insgesamt konnte die Regensburger Organisation 84 Menschen an Bord nehmen.

Bereits am Donnerstag hat die Sea-Eye um Zuweisung eines sicheren Hafens für die Geretteten gebeten, bisher ohne Antwort der europäischen Seenotleistellen. Die libyschen Behörden boten am Nachmittag Tripolis als Ausschiffungshafen an. Dies lehnen die Retter angesichts der Lage in Libyen ab. Das internationale Recht schreibe vor, dass die Geretteten in einen sicheren Hafen gebracht werden müssten.

Die Alan Kurdi ist nach Angaben von Sea Eye derzeit das einzige zivile Rettungsschiff vor der libyschen Küste.