Es war die 78. Minute im Derby des TSV Bogen gegen die SpVgg Hankofen, die für viel Zündstoff sorgte. Angriff der Hausherren, Steilpass. Stefan Meyer bekommt den Ball und schießt zum 1:0 für die Bogener ein. Das Problem dabei: Der Schiedsrichter-Assistent hatte seine Fahne oben und hatte eine Abseitsstellung gesehen. Schambeck stand beim Pass seines Mitspielers auch im Abseits. Da der Ball allerdings durch die Grätsche eines Hankofener Spielers noch abgefälscht war, überstimmte Schiedsrichter Michael Bacher den Linienrichter und gab den Treffer. Sehr zum Ärger der Gäste. Umso bitterer: Der umstrittene Treffer war auch spielentscheidend. Denn das Derby ging letztlich mit 1:0 an den TSV Bogen.

"Es ist scheinbar die Regel, dass es kein Abseits ist, weil der Hankofener Spieler den Ball zurückgespitzelt hat", war sich auch Bogens Trainer Andreas Wagner nach der Partie nicht hundertprozentig sicher ob der Richtigkeit der Entscheidung. Sein Gegenüber Uli Karmann konnte das Ganze nur schwer nachvollziehen: "Fakt ist: Als der Bogener Spieler den Pass spielt, ist Meyer im Abseits. Unser Spieler versucht nur, den Pass zu verteidigen. Ich kenne die Regel nicht. Aber wenn das so ist, dann haben wir wieder einmal eine super Regel."

Wagner: "Bei einem Derby ist nur wichtig, dass man gewinnt."

Durch die Diskussionen um den Treffer war aber zumindest ein wenig Derby-Stimmung aufgekommen bei den 910 Zuschauern. Zuvor hatte man nicht gerade das Gefühl, das Spiel zweier rivalisierender Vereine zu sehen. Einerseits auch verständlich, befinden sich doch beide Mannschaften im vorderen und somit gesicherten Mittelfeld der Bayernliga. Mit dem Abstieg werden beide nichts mehr zu tun haben. Und schließlich wollte keiner der Teams das Derby verlieren. Auf beiden Seiten gab es über die 90 Minuten verteilt drei, vier gute Möglichkeiten auf beiden Seiten. Somit hätte sich am Ende auch keiner über ein Unentschieden beschweren dürfen.

Aber klar, den Bogenern ist das schlussendlich egal: "Bei einem Derby ist nicht wichtig, ob der Sieg verdient oder unverdient ist. Da ist einfach entscheidend, dass man gewinnt. Das haben wir gemacht und insofern ist das für uns ein sehr erfreulicher Tag", so Andreas Wagner nach der Partie. Uli Karmann meinte nach dem Abpfiff: "Wir hatten drei, vier gute Möglichkeiten. Der Gegner hatte auch seine Chancen. Unterm Strich war es ein Unentschieden-Spiel. Es war kein gutes Spiel, es war auch schwierig auf diesen Bodenverhältnissen. Es ist schade, dass letztlich eine Schiedsrichterentscheidung das Spiel gegen uns entschieden hat.