Regensburger Spieleentwickler

CipSoft zahlt zusätzliches Jahresgehalt


Das CipSoft-Team im Juli 2015 - damals natürlich noch ohne coronabedingten Mindestabstand, aber auch ohne coronabedingten Rekordgewinn.

Das CipSoft-Team im Juli 2015 - damals natürlich noch ohne coronabedingten Mindestabstand, aber auch ohne coronabedingten Rekordgewinn.

Von Redaktion idowa

Einer der wenigen Profiteure durch Lockdown und Kontaktbeschränkungen dürfte wohl der Videospielmarkt sein: Viele Menschen nutzen die Zeit zu Hause fürs "Zocken" - und wenn man sich dann noch online mit Gleichgesinnten treffen kann, ist das natürlich umso besser. Das merkt auch der Regensburger Spieleentwickler CipSoft am Jahresgewinn. Nun möchte das Studio etwas zurückgeben.

Die CipSoft GmbH blickt in einer aktuellen Pressemitteilung "auf ein genauso herausforderndes wie erfolgreiches Jahr zurück." Die durch das Coronavirus bedingten Einschränkungen hätten Onlinespiele zu einer der wenigen Möglichkeiten gemacht, mit anderen Menschen Zeit zu verbringen, heißt es weiter. Für die Regensburger Firma ist das eine gute Nachricht, denn mit "Tibia" hat man hier seit zwei Jahrzehnten ein etabliertes Online-Rollenspiel im Repertoire. Im Jahresmittel stieg die Zahl der täglich aktiven Spieler bei Tibia dementsprechend um ein Drittel auf über 100.000. Der Umsatz kletterte sogar um zwei Drittel, was laut CipSoft auch an Gewinnen aus einem neu geschaffenen Handelsplatz im Spiel liegen dürfte, auf dem Spieler untereinander Spielcharaktere kaufen und verkaufen können.

Insgesamt erwirtschaftete CipSoft 2020 laut eigenen Angaben etwa 25 Millionen Euro - rund zehn Millionen mehr als im Vorjahr. Im Verlauf der letzten fünf Jahre sei der Umsatz zwar stetig angestiegen, erklärt Mitbegründer und Geschäftsführer Stephan Vogler, "aber der sprunghafte Anstieg 2020 war natürlich trotzdem nicht vorherzusehen." Da die Zahl der Beschäftigten sowie die Ausgaben weitgehend konstant blieben, konnte der Regensburger Spieleentwickler seinen Bruttogewinn mehr als verdoppeln: Um voraussichtlich 115 Prozent auf rund 14,5 Millionen Euro.

Spendenaktion im Spiel

Darüber dürften sich auch die Mitarbeiter von CipSoft freuen: Ihre Gewinnbeteiligung für das Jahr 2020 entspricht einem zusätzlichen Jahresgehalt. "Ein Spieleransturm wie zu Beginn der Pandemie verursacht natürlich viel Arbeit. Arbeit, die wir seit März 2020 im Homeoffice machen", sagt Geschäftsführer Vogler. "Das war nicht immer einfach, insofern freut mich die Höhe der Gewinnbeteiligung für unser Team in diesem Jahr besonders."

CipSoft wollte im vergangenen Jahr laut eigenen Angaben auch einen Teil des Erfolgs an die Gesellschaft zurückzugeben. Zusammengerechnet 200.000 Euro gingen deshalb an "Ärzte ohne Grenzen", UNICEF und "Aktion Deutschland Hilft", um diese im Kampf gegen Covid-19 zu unterstützen. Dazu kamen über 165.000 Euro aus einer Benefizaktion im Spiel Tibia, die komplett an die Weltgesundheitsorganisation gespendet wurden.