Bavarian Pop-Punk

Das ist die Band "A Cereal Killer"


Phillip Renz, Tobias Wintersperger, Manuel Krüger (hinten) und Florian Schromm (von links) bei der Probe im Bandhaus.

Phillip Renz, Tobias Wintersperger, Manuel Krüger (hinten) und Florian Schromm (von links) bei der Probe im Bandhaus.

Vier Jungs, eine Band, viel Spaß. "A Cereal Killer" aus Straubing spielen Pop-Punk. Seit Januar gibt es ein eigenes Album, dieses Jahr wollen sie neue Songs schreiben. Ein Abend bei der Bandprobe.

Das Duell steht: Nougat Bits vs. Cookie Crisps. Ja, es geht hier um Cornflakes. Denn darauf geht der Name der Band zurück. Die vier Mitglieder diskutieren an diesem Dienstagabend in der Bandprobe, welche Sorte die beste ist.

Manu hat die Idee zu "Cereal Killer", dem Bandnamen, an einem Vormittag in der Berufsschule, als der Unterricht eher so mäßig interessant war. Nicht Serienmörder, sondern Cornflakesmörder. "Das passt irgendwie zu uns", sagt Flow. Ein weiterer Vorteil: Der Name ist auf Facebook noch nicht vergeben. Ein "The"-Bandname kommt für die Band nicht in Frage. "Das wäre viel zu romantic für uns." Daher das "A" vor dem Namen.

Stoff für Songs: Ich liebe Pizza und hasse meine Heimatstadt

"A Cereal Killer", das sind Manuel Krüger, Florian Schromm, Phillip Renz und Tobias Wintersperger. Die vier machen zusammen Musik - und nehmen sich vor allem selbst nicht zu ernst.

Eine Geschichte zeigt das ganz gut: Im Januar bringen sie ihr erstes Album raus. "Spring is here again" heißt es. Sie laden es auf die üblichen Plattformen: Spotify, iTunes, Amazon, Soundcloud, Bandcamp. Und merken erst nach einigen Tagen, dass sie auf Spotify einen Schreibfehler im Titel haben. Die Reaktionen: Manu hätte weinen können, Flow hat es zerrissen vor Lachen: "Da merkt man, was wir für Pfeifen sind!" Das sind sie nicht, sie sind höchstens manchmal ein wenig verpeilt.

Manu, Flow, Pille und Tobi machen Pop-Punk. Bei manchen Liedern könnte man sagen, das ist Indie. Aber die vier machen keine politische Musik. Ihre Texte sind ganz alltäglich. "Ich liebe Pizza, hasse meine Heimatstadt und keiner versteht mich." Aus so etwas entstehen Songs. "Wir wollen einfach Spaß mit den Leuten haben", sagt Pille. Die Bromance-Band, so ihre eigene Definition, bei der erstmal alle zu lachen beginnen, orientiert sich stilistisch an den früheren Zeiten von "blink-182" oder "Sum 41". Jeder der vier hört andere Sachen, die Schnittmenge ist die Musik von "A Cereal Killer". Ein Gesamtwerk.

Auf Pille, den die anderen Bandopa nennen, geht "A Cereal Killer" zurück. Er hat Leute für eine neue Band gesucht. Von einem alten Projekt bleiben Manu und er übrig. "Flow kam dann als Sänger dazu", blickt Pille zurück. Auch einen Bassisten haben sie, doch mit ihm hat es irgendwann nicht mehr gepasst.

Die Band verbringt "wertvolle Lebenszeit" für das neue Album

Tobi kommt dafür in die Band. Allerdings spielt der Gitarre. Flow findet eine Lösung: "Ich habe dann einfach gewechselt und mir den Bass geschnappt." So standen alle Instrumente fest. Und damit die Band. Seit Februar 2016 gibt es "A Cereal Killer". Am Anfang liegt der Fokus der Band auf Gigs, Auftritten. "Wir wollten so viel wie möglich spielen", sagt Tobi. Rauskommen, sich präsentieren, bekannter werden.

Immer wichtig, um Auftritte zu bekommen: Material, durch das die Veranstalter einen Eindruck von der Musik der Band bekommen. Daher muss eine EP her. Die ist schnell gemacht aus zwei Live-Mitschnitten. "Die Qualität ist zwar nicht die beste, aber wir wollten einfach etwas haben", sagt Pille.

Ein Jahr später, Ende 2017, entsteht die Idee für eine CD. Das komplette Jahr 2018 ist die Band damit beschäftigt. Denn sie macht alles selbst. "Wir sind nicht ins Studio gegangen, da das einfach zu teuer gewesen wäre", sagt Flow. Pille arbeitet sich in Musikprogramme ein und verbringt "wertvolle Lebenszeit" mit ihnen. Bis ein Song aufgenommen ist, brauchen sie zwei bis drei Wochen.

Jedes Instrument spielen sie einzeln ein und nehmen den Sound auf. Zuerst das Schlagzeug, dann Bass, Gitarre und Gesang. "Richtig oldschool", sagt Tobi. Abgemischt hat es dann ein Studio: Outback Recording von Benedikt Hain aus Zwiesel. "Das lief super. Wir haben ihm Beispiele geschickt, in welche Richtung der Sound gehen soll", erklärt Manu. Seit Januar gibt es das Album nun. Seitdem proben sie auch im Straubinger Bandhaus. Ein Raum ist für "A Cereal Killer" freigeworden.

Das Raven: "Die letzte Bühne in Straubing", sagt die Band

Ihre Gig-Heimat ist das Raven in Straubing. Besitzer Fred Dick schätzen sie, er "kümmert sich um die Musikszene", sagt Flow. "Das ist die letzte Bühne in Straubing", fügt Manu an. Tobi ergänzt: "Wir haben ihm viel zu verdanken." Dreimal werden sie über den Sommer dort spielen (siehe Kasten). Das Ziel für den Rest des Jahres: neue Songs schreiben.

Zum Abschluss nochmal die Frage: Welche Cornflakes-Sorte ist nun die beste? In dieser Bandprobe werden sich die vier dazu nicht mehr einig.

Das sind die Bandmitglieder

Foto: Florian Wende

Florian Schromm

Spitzname: Flow

Alter: 21 Jahre

Wohnort: Straubing

Beruf: Speditionskaufmann

Aufgabe in der Band: Gesang, Bass, Networking

Meine musikalischen Vorbilder: Mein Vater, Mark Hoppus (blink-182)

Das sagen die anderen Bandmitglieder über mich: Gechillt bis zum Tod, schlechte Jokes, kassiert als Jungspund und Bassist immer die meisten Sprüche, liebt seinen Job (kann keiner verstehen)

Das bedeutet Musik für mich: Hobby, Spaß, Ausgleich

Foto: Florian Wende

Phillip Renz

Spitzname: Pille

Alter: 31 Jahre

Wohnort: Bei Kirchroth

Beruf: Umschulung zum Gesundheits- und Krankenpfleger

Aufgabe in der Band: Gitarre, Background-Gesang, Songwriting, Booking

Meine musikalischen Vorbilder: Tom DeLonge (blink-182, Angels & Airwaves)

Das sagen die anderen Bandmitglieder über mich: Definitiv in der Midlife Crisis, Bandopa, bringt die Band in den Proben gut weiter, dumme Sprüche aus dem Lehrbuch

Das bedeutet Musik für mich: Das Mittel, um vom Alltagsstress abzuschalten

Foto: Florian Wende

Manuel Krüger

Spitzname: Manu

Alter: 22 Jahre

Wohnort: Straubing

Beruf: Servicetechniker

Aufgabe in der Band: Schlagzeug, allgemeine Erheiterung

Meine musikalischen Vorbilder: blink-182, Sum 41, Stung out, Lagwagon, Zebrahead

Das sagen die anderen Bandmitglieder über mich: Kann alle Instrumente, hat ab und zu seine fünf ADHS- aber auch fünf Depri-Minuten, Spezialität: zum Spaß in der Bandprobe durch einen unangekündigten Taktwechsel die ganze Band durcheinander bringen, Familienmensch

Das bedeutet Musik für mich: Alles!

Foto: Florian Wende

Tobias Wintersperger

Spitzname: Tobi

Alter: 23 Jahre

Wohnort: Straßkirchen

Beruf: Sicherheitsdienst

Aufgabe in der Band: Gitarre, Songs mitkreieren, Networking, Background-Gesang

Meine musikalischen Vorbilder: Kurt Cobain, Janis Joplin, Stevie Ray Vaughan, Tom Morello, Daron Malakian

Das sagen die anderen Bandmitglieder über mich: Solo-Gott, aber leicht reizbar, trinkfest, teilweise unsensibel, eine ehrliche Haut

Das bedeutet Musik für mich: Gefühle ausdrücken, wo die Worte fehlen, Entspannung, ständiger Begleiter