Reise in die Freiheit

Die Band "The New Colossus" experimentiert gerne mit Musik


Die Musikgruppe "The New Colossus" (von links): Jakob, Martin, Verena, Phillipp und Fabian. (Fotos: Marina Geckeler Photography)

Die Musikgruppe "The New Colossus" (von links): Jakob, Martin, Verena, Phillipp und Fabian. (Fotos: Marina Geckeler Photography)

Ungewöhnlich und experimentierfreudig - so beschreibt "The New Colossus" ihren Stil. Die Band probiert viel aus. Da kommt es auch mal vor, dass Frontfrau Verena zusammen mit Walen singt.

"The New Colossus" - das sind Verena Lederer, Jakob Peintner, Martin Schmauser, Fabian Böhm und Philipp Lohmeier. Seit rund einem Jahr machen die fünf in dieser Formation Musik. Ihr Bandname ist gleichzeitig der Titel eines Gedichts auf dem Sockel der amerikanischen Freiheitsstatue. Wie es dazu kam? "Wir haben am Anfang einfach drauf los gejammt. Dabei habe ich irgendwas gesungen. Dann hatten wir die Idee, Gedichte zu vertonen", erinnert sich Sängerin Verena. Der Frontfrau mit den hellblonden, fast weißen, kurzen Haaren kam das Gedicht "The New Colossus" in den Sinn. Sie musste es in ihrer Schulzeit im Englischunterricht auswendig lernen. Da es darin um Freiheit geht, passte es gut zur Gruppe. Da waren sich alle Bandmitglieder sofort einig. "Denn wir nehmen uns die Freiheit, keine feste Musikrichtung einzuschlagen und viel rumzuprobieren", begründet die Sängerin ihre Wahl.

Wasser mit Salz

Seit Februar 2014 treffen sich die jungen Musiker mindestens einmal pro Woche zum Proben in ihrem Bandraum in Laberweinting im Landkreis Straubing-Bogen. Alle Songtexte schreibt die Gruppe selbst. Fast alle stammen aus der Feder von Verena. "Sie erzählen aber keine Geschichten, sie drücken Gefühle aus", erklärt die 22-Jährige. Darunter zum Beispiel Wut, Herzschmerz, Liebe, Trauer und Eifersucht. Ein Lied heißt "I'm Your Girl". "Es ist entstanden, als ich mal auf meinen Freund stinkig war und in die Bandprobe kam. Der Text kam einfach so aus mir heraus", erzählt sie. In einem anderen Lied geht es darum, dass Weinen nicht schlimm ist. "Tears are just water with salt", lautet eine Zeile aus dem Lied. Es ist wie alle Songs von "The New Colossus" in Englisch. "Deutsch passt einfach nicht zu unserer Musik", merkt Verena an. Der 22-jährige Martin stimmt ihr zu: "Unsere Texte würden auf Deutsch nach Schlager klingen."

Die Melodien dazu liefert Jakob. Er ist Lead-Gitarrist in der Band. "Manchmal kommt er in den Bandraum und hat richtig krasse Ideen", sagt Sängerin Verena. Daran orientieren sich die anderen und überlegen, was sie dazu spielen können. Und am Ende steht ein fertiger Song.

Viele Instrumente im Einsatz

Ihre Musikrichtung beschreiben die fünf etwa so: "Eine Mischung aus Post-Rock und Indie." Die Gruppe experimentiert gerne. Viele Instrumente - vor allem Gitarren - kommen zum Einsatz. "Wir machen Musik, die man nicht alle Tage hört und nehmen unsere Zuhörer auf eine Reise mit", erklärt Martin. Die unverwechselbare Stimme von Verena sei das i-Tüpfelchen auf der ungewöhnlichen Mischung. Und nicht zu vergessen die Samples. Das sind kurze Musikaufnahmen, die die Gruppe bei ihren Liedern einspielt. "Ohne die ginge nichts", erklärt die Sängerin. Bei ihrem Lied "Nautilus" sind beispielsweise Walgesänge zu hören. Mit einem Effektpedal spielen die Musiker solche Sampels bei Auftritten ein.

Bisher hatte die Band rund zehn Konzerte. Das erste fand im Oktober vergangenen Jahres statt. "Wir wollten uns bis dahin die Zeit nehmen, um an Songs zu arbeiten und viel zu üben", begründet Verena. Der Gig fand in einer kleinen Bar in Regensburg statt. "Alles war voll mit Zuhörern und die experimentelle Musik kam gut an", erinnert sie sich. Deshalb wollen "The New Colossus" ihrer Linie weiterhin treu bleiben.

Mehr zur Band "The New Colossus" gibt es im Internet auf ihrer Facebook-Seite www.facebook.de/NewColossusMusic.





David Voltz
konnte beim Schreiben des Bandportraits nicht stillsitzen. Er hat sich nebenbei die Musik von "The New Colossus" angehört. Und die machte seinem Ohrwurm von Taylor Swifts "Shake It Off" Konkurrenz.

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Das sagen die Jungs über Verena: Die FrontfrauVerena (22) aus Aufhausen:"Sie ist leicht verplant und ein bisschen launisch, aber vor allem immer sehr engagiert - sei es Kontaktpflege, Internetauftritt oder Songwriting. Was noch an Energie übrig bleibt, steckt Verena unkomprimiert und zu 100 Prozent in die Bühnenperformance - so eine Frontfrau muss man einfach lieben."Aufgaben:

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Das sagt Verena über ihre Bandkollegen: Der GedankenleserFabian (22) aus Schierling:"Fabi ist der quirlige Lockenkopf unserer Band und geht bei unseren Auftritten am meisten ab. Er kommuniziert in den Bandproben mit mir über Blicke und kann scheinbar meine Gedanken lesen. Denn immer, wenn mir etwas nicht gefällt, merkt er das sofort. Außerdem lockert er die Stimmung auf, wenn's mal stressig wird."Aufgaben:

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Das sagt Verena über ihre Bandkollegen: Das kreative MonsterJakob (21) aus Weichs:"Jakob erschlägt uns oft mit seinen Ideen. Es ist richtig krass, wie er denkt. Und ich frage mich immer, wie er auf seine Ideen kommt. Er und ich führen uns manchmal wie ein Ehepaar im Krieg auf. Wir schreiben ja oft die Songs zusammen und das ist manchmal ein Kampf. Ansonsten ist er recht still und ruhig."Aufgaben:

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Das sagt Verena über ihre Bandkollegen: Das FriedensengelMartin (22) aus Greißing bei Geiselhöring:"Zu Martin gibt es eine lustige Anekdote: Wir hatten vor einem Auftritt mal ein Outfit-Problem und haben diskutiert, was wir anziehen. Ich war dafür, dass sich alle schwarz oder grau anziehen, die Jungs waren anderer Meinung. Martin hat sich dann sicherheitshalber fünf T-Shirts in fünf verschiedenen Farben gekauft, weil ich so rumgestresst habe. Außerdem bringt er manchmal einfach so eine riesige Pizza in die Bandprobe mit. Und er hat immer alles unter Kontrolle."Aufgaben:

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Das sagt Verena über ihre Bandkollegen: Der RuhepolPhilipp (23) aus Mallersdorf-Pfaffenberg:"Unser Philipp ist klein, aber oho! Ich kenne ihn schon ewig und er bringt immer Ruhe rein, wenn ich zum Beispiel meine narrischen fünf Minuten habe. Als einzige Frau in der Band zicke ich manchmal ganz gerne herum. Da kommt es eben mal vor, dass ich ihn ankeife. Aber er beruhigt mich wieder. Philipp ist sozusagen wie das Instrument Bass, das er ja spielt. Er bildet das Fundament unserer Band."Aufgaben: