Eishockey

Der Eisbär hat ein großes Herz


Theo Islinger durfte für die Eisbären Regensburg das Eröffnungsbully spielen.

Theo Islinger durfte für die Eisbären Regensburg das Eröffnungsbully spielen.

Mit einem Aktions-Spieltag gegen Krebs haben die Eisbären Regensburg am Freitagabend ein großes Herz bewiesen.

Er war der Star des Abends und hatte seinen großen Auftritt kurz vor dem Beginn der Partie der Eisbären Regensburg gegen den SC Riessersee am Freitagabend. Ein wahrer Coup, der den Eisbären Regensburg mit der Verpflichtung von Theo Islinger gelungen ist. Kein Wunder, dass der 7-Jährige gleich am Tag seiner Unterschrift in der Starting Six des Eishockey-Oberligisten stand. Die Idee, Theo Islinger zu verpflichten, kam Eisbären-Geschäftsführer Christian Sommerer zwei Tage vor dem Spiel kurzfristig - und entpuppte sich als echter Glücksgriff. Denn der Junge machte nicht nur am Bullypunkt eine tolle Figur.

Die Verpflichtung Theo Islingers war ein Zeichen der Eisbären weit über das Sportliche hinaus. Denn der 7-Jährige leidet an einem seltenen Gen-Defekt, der weltweit nur 130 mal registriert ist. Er verlor beide Nieren, bekam mit zwölf Monaten eine Niere seiner Mutter und muss seitdem lebenslang Medikamente nehmen. Theo musste in seinem bisherigen Leben unzählige lebensgefährliche Komplikationen und mittlerweile über 65 Operationen über sich ergehen lassen. Wegen seiner Geschichte machte seine Unterschrift für einen Tag die Eisbären besonders glücklich: "Ich bin sehr stolz, dass Theo Islinger ein Eisbär wird. Mit seiner kämpferischen Einstellung ist er die perfekte Ergänzung für unser junges Team", sagte Sommerer.

Theo Islinger hat nicht nur einen Vertrag bei den Eisbären unterschrieben. Seine Verpflichtung wurde wie bei jedem anderen Spieler via Pressemitteilung verkündet und er durfte am Spieltag den ganzen Tag bei der Mannschaft sein. Von Nikola Gajovsky und Richard Divis wurde er vor dem Spiel aufs Eis geführt. "Die Mannschaft hat ihn super aufgenommen, hat sich um ihn gekümmert und ihm einen eigenen Platz in der Kabine mit Namensschild hergerichtet", berichtet Sommerer. Das macht den Geschäftsführer stolz auf sein Team. "So etwas ist an einem wichtigen Spieltag nicht selbstverständlich. Aber da sieht man den Charakter unseres Teams. Unsere Mannschaft agiert als Team, die Spieler haben das Herz am rechten Fleck." Für die Eisbären ist das ganz wichtig: "Solche Spieler sind mir tausendmal lieber als ein überbezahlter Söldner, der hier nur seine Karriere ausklingen lassen möchte."

Die Verpflichtung von Theo Islinger war nur ein Teil der Aktion, die die Eisbären rund um das Spiel am Freitag auf die Beine stellten. Die Partie stand unter dem Motto "F*UCK CANCER". Es sollte zum einen auf Krebs aufmerksam gemacht werden, zum anderen wollte der Verein vielen Ehrenamtlichen danken. Über 300 Leute, darunter viele Kinder, haben die Eisbären mit Freikarten zum Spiel eingeladen und damit vielen eine große Freude bereitet. "Es ist nicht viel Aufwand dahinter und man kann so viele Leute leicht glücklich machen", sagte Sommerer. "Unsere Intension war, das Thema Krebs in den Mittelpunkt zu stellen. Man sollte sich immer wieder bewusst machen, was es eigentlich heißt, wenn jemand diese Krankheit hat. Zudem wollten wir die vielen ehrenamtlichen Helfer, die sich um krebskranke Kinder in Ostbayern kümmern, für ihren Einsatz ehren."

Für Sommerer ist das soziale Engagement der Eisbären von großer Bedeutung. "Aus meiner Sicht ist es äußerst wichtig. Wir haben als Vereine eine gesellschaftliche Verpflichtung. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein." Der Lohn waren am Freitagabend zahlreiche leuchtende Kinderaugen. Und auch sportlich gab es am Ende dank eines 6-3-Sieges im Spitzenspiel viel Grund zur Freude - sicherlich nicht zuletzt dank der Verpflichtung von Theo Islinger.

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Hand in Hand: Richard Divis führt Theo Islinger aufs Eis.

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Theo Islinger stand in der Starting Six der Eisbären Regensburg.

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Mit ihrem Aktionstag "F*UCK CANCER" haben die Eisbären Regensburg ein starkes Zeichen gesetzt.

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Mit ihrem Aktionstag "F*UCK CANCER" haben die Eisbären Regensburg ein starkes Zeichen gesetzt.