Von Wolfgang Karl
"Der frühe Vogel fängt den Wurm", so lautet ein altes Sprichwort. Dieses Motto beherzigt auch Tigers-Manager Jürgen Pfundtner, der im Hintergrund seit Wochen an der Zusammenstellung des Teams für die neue Saison arbeitet. Am Neujahrstag wartete Pfundtner nun mit einem Paukenschlag auf: In der Spielzeit 2010/11 wird kein Geringerer als der Kapitän der Eishockey-Nationalmannschaft, Michael Bakos, im Team der Tigers stehen. Der Verteidiger aus Ingolstadt hat in Straubing einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben.

"Wir sind sehr froh, dass sich ein deutscher Leistungsträger aus der Liga für uns entschieden hat. Die Qualitäten von Michael Bakos stehen außer Frage. Er kann und soll bei uns eine Führungsrolle übernehmen, was er auch von seinem Charakter her kann. Und vielleicht ist diese Verpflichtung auch ein Signal an andere Spieler, dass wir hier in Straubing etwas bewegen wollen", so Pfundtner.

Überraschend kam der Deal allemal, schließlich wechselt Bakos von einem Spitzenteam wie Ingolstadt zu einem Underdog. Doch der 30 Jahre alte Verteidiger sieht dies mit anderen Augen. "Die Straubing Tigers haben in den letzten Jahren eine gute Entwicklung genommen. So gesehen ist hier durchaus eine Perspektive vorhanden. Für einen Profisportler ist es auch ein erstrebenswertes Ziel, mit einer Mannschaft erstmals die Playoffs zu erreichen. Zudem war es für mich persönlich wichtig, dass ich bei den Tigers eine tragende Rolle übernehmen kann. So ähnlich wie in der Nationalmannschaft, wo mir Verantwortung übertragen wird. Das macht einfach viel mehr Spaß."

Ein weiterer Aspekt, der den Ausschlag für Straubing gab, ist die Tatsache, dass der gebürtige Augsburger in der Nähe von Ingolstadt ein Haus gebaut hat und damit seine Familie nicht den Wohnsitz komplett wechseln muss. "Klar hat das eine Rolle gespielt, denn ich hatte noch mehrere Angebote aus der Liga. Letztlich hat mich aber das Gesamtpaket überzeugt und jetzt bin ich froh, dass die Entscheidung für Straubing gefallen ist und ich mich wieder hundertprozentig auf die Aufgaben in Ingol-stadt konzentrieren kann", sagt Bakos. Auch die zeitnahe Bekanntgabe des Wechsels während der laufenden Saison sieht der Verteidiger gelassen. "Ich wollte nicht länger um den heißen Brei rumreden. Jetzt wissen alle Seiten Bescheid, und damit ist die Sache erledigt."

Das ist auch für Bakos gut so, denn die großen Aufgaben in der laufenden Saison stehen ihm noch ins Haus. Im Februar wird er die deutschen Farben bei den Olympischen Spielen in Vancouver vertreten, dann will er mit denIngolstädter Panthern "natürlich in den Playoffs so weit wie möglich kommen", und im Mai steht alsHöhepunkt noch die Heim-WM auf dem Programm. "Um erfolgreich spielen zu können, ist es wichtig, den Kopf frei zu haben. Das habe ich jetzt", so Michael Bakos abschließend.