Bogen/Viechtach/Regensburg
Ex-Freundin mit neun Messerstichen kaltblütig getötet: Prozessauftakt am Mittwoch
17. November 2014, 8:41 Uhr aktualisiert am 17. November 2014, 8:41 Uhr
Ab kommenden Mittwoch muss sich ein 58 Jahre alter Zimmerer aus dem Landkreis Regen vor dem Schwurgericht Regensburg verantworten. Er soll im Mai dieses Jahres seine Lebensgefährtin in dem früher gemeinsam bewohnten Haus in der Nähe von Bogen erstochen haben. Den Vorsitz führt Vizepräsident Werner Ebner. Für das Verfahren sind sieben Verhandlungstage angesetzt. Der Angeklagte wurde unmittelbar nach der Tat festgenommen und sitzt seitdem in der Justizvollzugsanstalt Straubing in Untersuchungshaft.
Nach den Feststellungen der Staatsanwaltschaft hatte sich das Paar nach einer mehrjährigen Beziehung getrennt. Bereits einen Tag später kam es zu einem massiven Streit, weshalb das Familiengericht Straubing gegen den Angeklagten ein Kontaktverbot verhängte. In der gleichen Nacht des Tages, an dem ihm dieses durch den Gerichtsvollzieher zugestellt worden war, schlich er sich zu dem Anwesen. Als er sah, dass nur noch im Schlafzimmer Licht brannte, schlug er mit einem mitgeführten Zimmererhammer die Balkontür ein, um ins Haus zu gelangen.
Im Schlafzimmer ging er, bewaffnet mit einem Messer mit einer Klingenlänge von rund 17 Zentimetern, auf sein Opfer los und stach neun Mal auf deren Oberkörper ein. Die Stiche gingen bis zu 13 Zentimeter tief in den Oberkörper und verletzten dort beide Lungenflügel sowie die Aorta, das Herz, die Leber, den Magen und den Darm. Die Verletzungen führten unmittelbar nach der Tat zum Tod der Frau.
Den Ermittlungen zufolge hatte das Opfer keine Chance zur Gegenwehr oder zu fliehen und Hilfe zu holen. Die Staatsanwaltschaft geht deshalb in diesem Fall von Heimtücke aus.