Der EHC Straubing hat in dieser Woche das DEL Future Camp ausgerichtet. Das Fazit von DEL-Nachwuchskoordinator Uli Liebsch: "Hervorragend."

In den vergangenen fünf Tagen fand in Straubing das DEL Future Camp statt. 58 Kinder von den südlichen DEL-Standorten und zwölf feste Trainer standen jeden Tag gemeinsam auf dem Eis. Für die Talente im Altersbereich U13 und U15 standen jeweils pro Tag zweimal Eistraining und zweimal Off-Ice-Training an, mittags gab es Theorieeinheiten, beispielsweise zum Thema Ernährung oder Doping. Auch Bundestrainer Marco Sturm hat am Dienstag in der Gäubodenstadt vorbeigeschaut.

Mit dabei war auch Uli Liebsch, der DEL-Nachwuchskoordinator. Sein Fazit? "Hervorragend! Wir hatten eine gute Woche. Wir hatten tolle Talente und ein hervorragendes Trainerteam", sagt er. Es habe riesigen Spaß gemacht und auch die Bedingungen mit Kabinen, Hotel und Verpflegung sei bestens gewesen.

Umsetzung in den Vereinen

Man wolle den Kindern eine gute Woche bieten, sagt Liebsch über die Ziele des Camps, aber auch viel mit den Trainern arbeiten und ihnen Tipps für das Training in den verschiedenen Altersklassen geben. "Das hat sich über die Jahre bewährt. Wir haben einen guten Austausch mit den Clubtrainern und viele Dinge werden anschließend auch in den Vereinen umgesetzt", so Liebsch.

Das Camp nach Straubing hat Manfred Lermer, bislang der 2. Vorsitzende des EHC Straubing. Auch er zeigt sich "absolut zufrieden" mit dem Verlauf. "Es ist schade, dass es schon vorbei ist. Es waren fünf sehr ereignisreiche Tage", sagt er. Es seien sowohl bei Spielern als auch bei den Trainern Freundschaften entstanden.

Es gab viel zu organisieren für das Camp. Räume mussten umfunktioniert und Internetverbindungen zur Verfügung gestellt werden. Ein Flatscreen wurde direkt am Eis angeboten, damit die Kinder durch Videosequenzen unmittelbares Feedback erhalten konnten. Manfred Lermer dankt in diesem Zusammenhang auch der Stadt für die Unterstützung und auch den Eismeistern, die trotz der hohen Temperaturen stets für ein bespielbares Eis gesorgt hätten.

Positive Entwicklung am Standort Straubing

Das Future Camp in Straubing ist ein weiteres Zeichen, dass sich am Standort im Nachwuchsbereich etwas tut. Auch Uli Liebsch bewertet die Entwicklung der vergangenen Jahre positiv. Der EHC brauche für einen DEL-Standort in Zukunft noch mehr Kinder. Hier würde der Verein aber ohnehin schon verschiedene Aktionen machen. Zudem brauche man in Zukunft eine zweite Eisfläche.

Zu wenige Kinder ist aber kein reines Straubing-Problem. "Wir brauchen flächendeckend in Deutschland mehr Kinder, die Eishockey spielen", sagt Liebsch. Während in den skandinavischen Ländern rund 50.000 Kinder spielen, seien es in Deutschland nur rund 20.000. Dennoch habe sich im deutschen Nachwuchs durch des Projekt "Powerplay26" und das eingeführte Fünf-Sterne-Programm in der Vergangenheit einiges getan und Liebsch ist grundsätzlich positiv gestimmt. "Es ist jetzt schon ein Riesenunterschied zu früher, es wird viel besser gearbeitet. Wirklich sehen wird man das aber erst in rund zehn Jahren. Das muss langfristig wachsen - da muss man auch Geduld haben und der Entwicklung die nötige Zeit geben."

"Gute Nachwuchsarbeit kostet Geld"

Ein Umdenken müsse es noch bei den Profivereinen geben. "Es müssen alle erkennen, dass gute Nachwuchsarbeit Geld kostet", sagt Liebsch. Hier habe sich zwar auch schon viel getan, es müsse aber noch mehr umgedacht werden. "Es fließt inzwischen mehr Geld in den Nachwuchs, gerade auch bei den DEL-Clubs. Aber das ist bei weitem noch nicht ausreichend, um an die Weltspitzen zu kommen", stellt er klar.

Aus Straubing kann Liebsch am Freitag mit einem guten Gefühl wieder abreisen. Man wolle vielen Standorten die Möglichkeit geben, diese Camps zu veranstalten, sagt er. "Aber in Straubing hat es uns sehr gut gefallen und wir werden mit Sicherheit nicht das letzte Mal hier gewesen sein."