Regensburg

Wolbergs-Prozess: Jetzt geht's um die Sparkasse


Im Prozess um die Regensburger Spendenaffäre steht seit heute die Sparkasse im Fokus. Im Detail geht es um die Frage, ob Bauträger Volker Tretzel durch das Zutun von Oberbürgermeister Joachim Wolbergs (SPD) einen Kredit mit Sonderkonditionen bekommen hat.

Im Prozess um die Regensburger Spendenaffäre steht seit heute die Sparkasse im Fokus. Im Detail geht es um die Frage, ob Bauträger Volker Tretzel durch das Zutun von Oberbürgermeister Joachim Wolbergs (SPD) einen Kredit mit Sonderkonditionen bekommen hat.

Im Prozess um die Regensburger Spendenaffäre steht seit heute die Sparkasse im Fokus. Im Detail geht es um die Frage, ob Bauträger Volker Tretzel durch das Zutun von Oberbürgermeister Joachim Wolbergs (SPD) einen Kredit mit Sonderkonditionen bekommen hat.

Als erster Zeuge sagte dazu am Dienstagvormittag ein Mitarbeiter der Volksbank Regensburg aus. Dieser bezeichnete das Vorgehen der Sparkasse als "nachvollziehbar".

Tretzel bekam von der Sparkasse 2016 einen Kredit über 4,5 Millionen ausgereicht. Der Zinssatz betrug nur 1,17 Prozent, zudem musste der Bauträger keine Sicherheiten hinterlegen. Auch sein Haus habe versucht, den Kredit auszureichen, erklärte der Volksbankvertreter. Tretzels Unternehmen BTT sei seit 2003 notenbankfähig. "Da ist die Bonität überhaupt keine Frage." Die Volksbank habe Tretzel in der Vergangenheit ebenfalls Kredite mit Sonderkonditionen gegeben. Ohne Risiko und mit wenig Aufwand sei auch ein Kredit mit niedrigem Zins ein gutes Geschäft.

Den Sparkassenkredit unterschrieb als Verwaltungsvorsitzender auch Wolbergs. Die Staatsanwaltschaft vermutet deshalb einen Zusammenhang mit den hohen Spenden Tretzels für Wolbergs' SPD-Stadtverband. Beide Männer sind unter anderem deswegen wegen Vorteilsannahme beziehungsweise -gewährung vor dem Landgericht Regensburg angeklagt. Wolbergs' Anwalt Peter Witting bezeichnete die Vorwürfe im Tatkomplex Sparkasse als "Totgeburt". "Dass Herr Tretzel meinen Mandanten gebraucht hätte, um einen Kredit zu bekommen, ist totaler Unsinn", so Witting.

Der Prozess wird fortgesetzt. Am Nachmittag ist der Regierungspräsident der Oberpfalz, Axel Bartelt, als Zeuge geladen.