Die Wochen der Vorbereitung sind vorbei, ab Freitag geht es im Eisstadion am Pulverturm wieder um Punkte. Zu Gast ist mit den Kölner Haien gleich ein harter Brocken, letzte Saison immerhin Vizemeister. Die Eisbären Berlin und Meister ERC Ingolstadt an den Spieltagen zwei und drei machen das Hammer-Auftaktprogramm der Straubing Tigers perfekt. "Du musst sowieso gegen jeden Gegner viermal spielen", meinte Tigers-Manager Jason Dunham dazu auf der Pressekonferenz vor dem Spiel und der neue Trainer Rob Wilson fügte an: "Warum nicht gleich im ersten Spiel gegen so ein Team spielen? Das zeigt uns sofort, wo wir stehen."

Genau das ist die Frage, die man sich auch im Umfeld des DEL-Clubs stellt, bevor es am Freitagabend ernst wird: Wo stehen die Tigers? Die Vorbereitungsspiele haben zumindest Grund zu einem gesunden Optimismus gegeben. "Ich bin positiv überrascht", musste Dunham zugeben, "wir sind bereit und die Mannschaft hat in den letzten sechs Wochen hart gearbeitet." Auch Wilson zeigte sich zufrieden mit der bisherigen Arbeit seines neuen Teams: "Wir hatten eine gute Vorbereitung. Die Spieler haben in den letzten Wochen hart gearbeitet. Jetzt geht es darum, das auch mit in die Saison zu nehmen."

Personell werden wie erwartet bis auf Thomas Brandl, der mittlerweile erfolgreich operiert wurde und rund zwei Monate ausfallen wird, alle Spieler zur Verfügung stehen. Deshalb werden auch die beiden Youngster Stefan Loibl und Manuel Wiederer in Kaufbeuren spielen, bekamen von Jason Dunham aber noch einmal ein Sonderlob: "Sie sind schon weiter als wir erwartet hatten. Mit den beiden haben wir mehr Tiefe in unserem Kader."

Eine weitere Option ist während der Woche mit Thomas Gödtel hinzugekommen, der am Dienstagabend einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben hat. "Ich freue mich, dass Gödtel für uns spielt und ich bin froh, dass die Gesellschafter das erlaubt haben." Dass es noch weitere Veränderungen im Kader geben könnte, wollte der Sportliche Leiter nicht ausschließen: "Es kann immer Änderungen geben. Wichtig ist für mich nur, dass ich mich im Rahmen des vorgegebenen Etats bewege."

Gegen die Kölner Haie werden auf Seiten der Tigers vor allem Attribute wie Kampfgeist, Einsatz, Härte und Leidenschaft wichtig sein. "Der Schlüssel wird sein, hart zu spielen", glaubt Rob Wilson, "wir müssen unsere Chancen nutzen, wenn wir sie bekommen." Dass es ein Vorteil für die Haie sein könnte, dass sie in der Champions Hockey League bereits die ersten Pflichtspiele absolviert haben, glaubt Wilson dagegen nicht: "Auch wir haben gegen Gegner auf einem hohen Level gespielt."

Ein besonderes Spiel wird die Partie gegen die Rheinländer auch für die beiden Franzosen in Reihen der Tigers. Für Neuzugang Sacha Treille wird es das erste Punktspiel für seinen neuen Club, Laurent Meunier führt das Team erstmals in einem Pflichtspiel als Kapitän aufs Eis. "Es ist etwas Besonderes, Kapitän einer Mannschaft zu sein und ich bin stolz darauf", so der neue Spielführer, der auch bemerkte, dass "jeder einzelne Spieler die enttäuschende letzte Saison korrigieren will und hart dafür gearbeitet hat."

Dass er in der ersten Reihe neben seinem letztjährigen Partner Blaine Down und seinem Landsmann Sacha Treille auflaufen wird, freut Meunier besonders: "Für mich ist es sehr einfach mit zwei solchen Spielern zusammenzuspielen." Treille seinerseits zeigte sich "wirklich glücklich, in Straubing zu sein. Ich fühle mich hier schon ein bisschen zuhause." Die anderen Mannschaften der Liga kenne er zwar noch nicht genau und kann deshalb auch die Haie schwer einschätzen, macht aber klar: "Es ist nicht wichtig, gegen wen wir spielen, wir wollen jedes Spiel gewinnen." Aus Tigerssicht wäre es wünschenswert, wenn man mit dem Gewinnen schon gegen Köln beginnt und auch Manager Jason Dunham ist sich sicher, dass das Spiel gegen die Truppe von Uwe Krupp "eine Riesengaudi" wird.

So könnten die Tigers spielen: Bacashihua (Strahlmeier) - Yeo, Ondruschka; Gödtel, Canzanello; Dotzler, Kramer; Osterloh - Treille, Meunier, Down; Germyn, Reed, Wörle; Schönberger, Flache, Röthke; Stewart, Brandt, Sturm