Fan-Choreo und Videobotschaften
EHC-Kapitän Michael Wolf: Tränen des Leitwolfs
4. März 2019, 6:26 Uhr aktualisiert am 4. März 2019, 6:26 Uhr
Gegen Bremerhaven bestritt EHC-Kapitän Michael Wolf das 699. und letzte Hauptrundenspiel seiner Karriere. Für den 38-Jährigen sollte es ein ganz Besonderes werden.
München - Er kämpfte, gab schier alles, aber sie kamen mit aller Wucht. Am Ende hatte Michael Wolf keine Chance - und so ergab er sich seinem Schicksal und ließ den Tränen freien Lauf. Die Tränen des Leitwolfs. Der Kapitän des EHC Red Bull München, der so ungern im Mittelpunkt steht, war vor dem Spiel des EHC gegen Fischtown Bremerhaven, der letzten Partie der regulären Saison, unfreiwillig ins Rampenlicht gezerrt worden.
Die Mannschaft war vor der Partie auf die EHC-Verantwortlichen zugekommen und hatte darum gebeten, das letzte Hauptrunden-Spiel des 38-Jährigen (Nummer 699), der nach der Saison seine einzigartige Karriere beendet, würdig zu feiern. Und so wurde ohne Wissen von Wolf so einiges vorbereitet. Als Wolf in der Kabine vor dem Spiel sah, dass alle Teamkollegen beim Aufwärmen das Trikot mit seiner Nummer 13 tragen würden, hatte er noch gefragt: "Mehr macht ihr aber nicht, oder? Das muss ned sein."
Große Geste von Bremerhaven und Videogrüße aus Übersee
Es musste sein. Bremerhaven verließ sieben Minuten vor Spielbeginn das Eis, um Wolf am Oberwiesenfeld die Bühne zu überlassen. Eine Minute später wurde ein Trailer eingespielt, die alten Teamkollegen Keith Aucoin und Dominik Kahun (Chicago Blackhawks) schickten ihre Grüße aus Übersee, Wolfs Töchter jeweils Liebesgrüße aus Füssen ("Papa, ich liebe dich"). Neffe Luca, der mit Wolf auf dem Eis stand, meinte: "Jetzt hast du Zeit, mir bei den Spielen zuzuschauen."
Da liefen Wolf die Tränen über das Gesicht. Dann hielt Manager Christian Winkler eine Laudatio. "Jetzt ist der Tag gekommen, über den wir uns nicht wirklich freuen, es ist das letzte Hauptrundenspiel unseres großartigen Kapitäns. Du bist einer der größten deutschen Eishockeystürmer aller Zeiten", sagte Winkler, die Hand, die das Mikro hielt, zitterte. "Du bist ein großartiger Spieler, aber ein noch besserer Mensch. Dich im Team und in der Kabine zu haben, war eine Ehre. Du bist als Mensch unersetzlich."
EHC-Fan-Choreo - "Für immer in unserem Herzen. Danke, Michi Wolf"
Die Fans feierten Wolf mit einer großen Choreo - die Nummer 13 füllte die Nordkurve aus, dazu das Banner: "Für immer in unserem Herzen. Danke, Michi Wolf." Der sagte nach dem Spiel: "Ich bin ja nicht so ein Fan von der vielen Aufmerksamkeit, aber jetzt musste es wohl sein. Ich bin aber auch froh, dass es jetzt durch ist."
Nach den Pleiten am Freitag in Schwenningen (3:5) und am Sonntag gegen Bremerhaven (1:4) geht der EHC als Zweiter hinter Liga-Primus Mannheim in die Playoffs (ab 13. März) - und damit Wolfs allerletzte Spiele.
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