Mit einem großen Meilenstein
Die Corona-Chronologie des FC Bayern: Vom Cyber-Training bis zum Re-Start
17. Mai 2020, 20:55 Uhr aktualisiert am 18. Mai 2020, 0:45 Uhr
Von Cyber-Training und wichtigen Entscheidungen der Politik bis hin zu Vertragsverlängerungen und Bezug des Quarantäne-Quartiers: Was in der Zeit bis zum Re-Start in Berlin aus Bayern-Sicht passiert ist.
München - Die Choreographie war ein echter Hingucker. Anlässlich des 120-jährigen Bestehens des FC Bayern erstrahlte die Allianz Arena bei bestem Frühlingswetter vor dem Anpfiff des Spiels gegen den FC Augsburg im Zeichen des aktuellen sowie ehemaliger Vereinswappens.
Die Bayern-Profis trugen ein Sondertrikot, in Weiß und Burgunderrot - das Outfit erinnerte an die erste Meistersaison 1931/32. Ein Festakt. Dazu kam ein wenig überzeugender, aber standesgemäßer 2:0-Erfolg durch die Tore von Thomas Müller und Leon Goretzka. Damit wurde der Vorsprung auf Verfolger Dortmund auf vier Zähler ausgebaut.
Der 8. März war - vordergründig - also ein guter Tag für den FC Bayern. Und doch werden unter den 75.000 Fans in Fröttmaning auch einige Zuschauer mit einem mulmigen Gefühl gewesen sein. Denn die Fallzahlen der Infizierten mit dem Coronavirus stiegen in jener Woche Tag für Tag, die Gefahr einer Pandemie wurde immer realer.
Schon eine Woche zuvor hatte die Münchner Vereinsführung ihren Spielern empfohlen, "bis auf Weiteres keine Autogramme mehr zu schreiben und auch nicht für Fotos oder Selfies mit den Fans zur Verfügung zu stehen". Doch eine Unterbrechung der Saison schien noch weit weg. Was sich rasch ändern sollte.
Die Chronologie der Ereignisse bis zum Wiederanpfiff für den FC Bayern, der an diesem Sonntag im Stadion "An der Alten Försterei" gegen Aufsteiger Union Berlin erfolgte. (Der Ticker zum Nachlesen)
Absagen und Zwangspause
13. März: Nachdem man erst - mit Geisterspielen - den 26. Spieltag krampfhaft durchziehen wollte, um die vierte und letzte Tranche der noch ausstehenden TV-Gelder zu erhalten, ringt sich die DFL am späten Nachmittag jenes Freitags, dem 13. (!), doch durch, den Spielbetrieb im Zuge der Corona-Pandemie vorerst einzustellen. Die Bayern-Profis erreicht die Absage im Mannschaftsbus auf dem Weg zum Flughafen, von dort sollte es nach Berlin gehen. Denkste. Für die Bayern-Profis ist das Wochenende nach der Spielabsage erst einmal trainingsfrei.
16. März: Bei ihrem außerordentlichen Treffen beschließt die Mitgliederversammlung der DFL, dass in der Bundesliga und der 2. Liga bis mindestens 2. April der Ball ruht. Die Zwangspause wird später bis Ende April erweitert, danach wird der Spielbetrieb bis auf weiteres ausgesetzt.
18. März: Kein Rückspiel im Achtelfinale der Champions League. Die vorgesehene Partie in der Allianz Arena gegen den FC Chelsea (Hinspiel 3:0) wurde von der Uefa bereits eine Woche zuvor gestrichen und auf einen unbekannten Zeitpunkt verschoben.
Cyber-Training und Training in Kleingruppen
19. März: Die Bayern starten mit dem Cyber-Training, das von der Säbener Straße aus per Video-Schalte mit allen Profis durchgeführt wird. "Alle können den Trainer auf ihrem Tablet sehen, um so auch alle Übungen durchführen zu können, die wir von der Säbener Straße aus übertragen", so Flick, der sich zudem mit kleinen Spieler-Gruppen auch über Video-Calls austauschte.
3. April: Ein Meilenstein: Der Vertrag mit Flick wird vorzeitig bis zum 30. Juni 2023 verlängert - der Chefcoach erhält ein Mitspracherecht bei Transfers.
6. April: In Abstimmung mit der Politik und den zuständigen Behörden nimmt man das Training in Kleingruppen (maximal fünf Spieler) auf, genau zwei Wochen später arbeiten bis zu sieben Spieler pro Trainingsgruppe.
Re-Start der Bundesliga unter strengen Hygiene-Maßnahmen
7. April: Urgestein Thomas Müller (30) verlängert seinen Vertrag bis 2023, am 20. April folgt Mega-Talent Alphonso Davies (19), dessen Arbeitspapier nun bis 2025 datiert ist.
6. Mai: Die Politik erlaubt einen Re-Start der Bundesliga unter strengen Hygiene-Maßnahmen mit dem 26. Spieltag am 16./17. Mai.
8. Mai: Der FC Bayern nimmt das Mannschaftstraining auf und zieht zwei Tage später samt Trainer- und Betreuerstab ins Hotel "Infinity" in Unterschleißheim: eine Woche Quarantäne vor der Partie bei Union.
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