1860-Präsidium bedankt sich
Giesinger Genuss: Hasan Ismaik wandelt Darlehen um
19. Dezember 2019, 9:33 Uhr aktualisiert am 19. Dezember 2019, 9:33 Uhr
Die Umwandlung des Darlehens von Löwen-Investor Hasan Ismaik ist offiziell - und eine Strafe abgewendet.
München - Die Fußballspiele des TSV 1860 hatten in den vergangenen Wochen durchaus hohen Genussfaktor. Bis zum Jahreswechsel war nun aber einmal mehr ein anderer Giesinger Genuss gefragt.
Investor Hasan Ismaik musste in Zusammenarbeit mit Sechzigs ausgegliederter Profifußballabteilung den schon gewohnten Finanztrick anwenden, um eine Verschlechterung des Eigenkapitals zu verhindern. Seine Darlehen an die KGaA in Höhe von 4,8 Millionen Euro mussten in Genuss-Scheine umgewandelt werden, damit der TSV - bereits Wiederholungstäter - einer Verbandsstrafe von zehn Prozent der Summe (knapp 500.000 Euro) entgeht.
Präsidium macht Umwandlung offiziell
In einer Aufsichtsratssitzung hatte Ismaik die Umwandlung über seine Vertreter in Sechzigs Kontrollgremium bereits zugesagt. Nach AZ-Informationen hat der Jordanier Wort gehalten und die Verträge unterzeichnet. Am Donnerstagmorgen machte das Löwen-Präsidium die Umwandlung dann auch offiziell.
Im Rahmen der Hauptversammlung am 18. Dezember wurde die Wandlung von Darlehen in Genussrechte beschlossen und umgesetzt. "Das Präsidium des Vereins bedankt sich beim Mitgesellschafter für die durchgeführte Maßnahme", so die Sechzger in einer Mitteilung.
TSV 1860 musste 2016 eine hohe Strafe zahlen
Im Falle einer Nicht-Umwandlung hätten die bei Ismaik hochverschuldeten Sechzger die Strafzahlung an den DFB wohl nicht mehr stemmen können und Insolvenz anmelden müssen.
Anfang 2016 war Sechzig eine Strafe in Höhe von 750.000 Euro aufgebrummt worden, da Ismaik die Umwandlung aufgrund seines Misstrauens in die Klub-Bosse verweigert hatte. 2018/19 zog die ausgebliebene Maßnahme eine Zahlung im unteren sechsstelligen Bereich nach sich. Dabei hatte 1860 Glück, aufgrund der veränderten Verbandszuständigkeit in der Dritten Liga (DFB statt DFL) nicht schon damals eine erhöhte Geldbuße begleichen zu müssen.
Ein dreimaliger Verstoß im selben Zuständigkeitsbereich hätte einen Punktabzug zur Folge. Nun haben die Sechzger aber sämtliche Negativ-Szenarien abwenden können.
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