Erding/München
Hofmann über Eicher: "Mit Vitus steht ein echter Löwe im Tor"
25. Februar 2015, 11:45 Uhr aktualisiert am 25. Februar 2015, 11:45 Uhr
Mit einem Trainerwechsel werden im Sport die Karten in aller Regel neu gemischt. So auch beim TSV 1860 München. Bei den "Löwen" wurde vergangene Woche sogar schon das zweite Mal in dieser Saison der Coach gewechselt. Nach Ricardo Moniz und Markus von Ahlen hat nun Torsten Fröhling das Sagen, der zuvor die U21 des Vereins mit Erfolg trainiert hatte.
Und Fröhling sorgte gleich in seiner ersten Aufstellung für eine große Überraschung. Er wechselte den Torhüter. Der Erdinger Vitus Eicher bekam seine Chance. Wie bei den Trainern war Eicher der dritte Torhüter, der in dieser Saison randurfte, nach Gabor Kiraly und Stefan Ortega. Eicher hielt im so wichtigen Duell gegen den FC St. Pauli, was zu halten war und war ein Faktor, dass die "Löwen" das Spiel mit 2:1 für sich entscheiden konnten. Für Eicher war es in seinem zweiten Zweitligaspiel (bei seinem ersten gewann 1860 mit 2:0 bei Eintracht Frankfurt) der zweite Sieg.
Im Interview mit unserer Zeitung hat sich nun Michael Hofmann, früher selbst Torhüter und Fanliebling bei 1860, zum Torwartwechsel geäußert. "Ich freue mich für Vitus Eicher, habe ja noch mit ihm trainiert und ihm auch den ein oder anderen Ratschlag gegeben", so der 42-Jährige. Auch die Begründung von Torsten Fröhling, Eicher sei "Löwe durch und durch", gefällt Hofmann: "Er hat die Jugendmannschaften durchlaufen, Reiner Maurer hat ihn damals zu den Profis hochgezogen. Ein Mann aus dem eigenen Haus: Mit Vitus steht ein echter 'Löwe' im Tor."
Allerdings sei das nicht das alles Entscheidende, wie Hofmann erklärt: "Grundsätzlich könnte auch ein Brasilianer bei Sechzig in der Kiste stehen, wenn er gut hält. Da zählt es nicht, ob du 'Löwe' bist: Du musst erfolgreich sein. Das andere kommt dann dazu."
Ob Eicher mit dem Spiel am Samstag Stefan Ortega dauerhaft verdrängt hat? "Kein Spieler hat einen Freibrief, die Leistung muss schon stimmen", sagt Hofmann. Und weiter: "Eicher war schon oft dran, hatte hinter Gabor Kiraly aber kaum eine Chance. Dann verließ der Ungar die 'Löwen', was für viele Beobachter nicht ganz schlüssig war, dass man den letzten Führungsspieler auch noch gehen lässt. Jetzt hat man drei junge Torhüter mit Riesen-Talent. Eicher hat schon gezeigt, dass er es kann, unter Druck zu agieren - damals 2012 in Frankfurt."
Die Schwächen Eichers sieht Hofmann ähnlich wie Trainer Fröhling: "Es gibt viele Sachen, die er noch lernen muss - fußballerisch, beim Herauslaufen, der Strafraumbeherrschung. Das sind Sachen, die lernst du nur im Spielrhythmus." Diesen wird er in den nächsten Spielen wohl bekommen und will mit den "Löwen" das große Ziel Klassenerhalt schaffen.