Geisterspiele "wirtschaftlich fatal"
Wegen Corona: Löwen-Bosse warnen vor "ernster Situation"
10. März 2020, 16:35 Uhr aktualisiert am 11. März 2020, 8:34 Uhr
Erst Corona, dann das Verbot von Großveranstaltungen in Bayern: Für den TSV 1860 ist unklar, wie es in der Liga weitergeht. Gorenzel und Scharold haben zum aktuellen Stand informiert.
München - Fußball in Zeiten von Corona: Wegen der Ausbreitung des Virus hat die bayerische Regierung Großveranstaltungen mit über 1.000 Teilnehmern zunächst verboten. Die neue Regelung hat auch im Fußball gravierende Auswirkungen. Angesichts der Lage geht es bei der Löwenpressekonferenz am Dienstag mit den Geschäftsführern Günther Gorenzel und Michael Scharold zunächst nicht primär um das Sportliche.
"Wir befinden uns in einer ernsten Situation", sagte Gorenzel über die Corona-Lage. Angesichts drohender Spielabsagen oder Geisterspiele sind für Gorenzel drei Fragen entscheidend: Die der Verhältnismäßigkeit, die nach angemessenen Maßnahmen und die der Chancengleichheit. Der Löwen-Boss will eine einheitliche Lösung für alle Klubs in Corona-Zeiten.
Scharold: Geisterspiele am wenigsten erwünscht
Deutschland brauche eine ligaübergreifende Maßnahme, so die Löwen-Bosse. Michael Scharold: "Ein Geisterspiel ist der Fall, den wir uns am wenigsten wünschen." Spiele ohne Zuschauer bedeuten Einbußen bei den Einnahmen und das sei bei 1860 fatal. "Es kann nicht sein, dass die sportliche wie auch wirtschaftliche Chancengleichheit nicht gewährleistet sind", erklärt Scharold. Die Löwen haben im Pokal gegen Memmingen ein Geisterspiel. Das Halbfinale des Toto Pokals wird unter Ausschluss der Zuschauer stattfinden.
Ob es weitere Geisterspiele für die Löwen gibt, ist bislang noch offen. Scharold rechnet mit einer Entscheidung in den nächsten 36 Stunden. Welche Auswirkungen das Großveranstaltungsverbot auf das nächste Löwen-Heimspiel am Samstag gegen Duisburg hat, ist noch unklar. Sobald behördliche Anordnungen vorliegen würden, werden wir den Kartenverkauf stoppen, so Scharold.
Gefährdet Coronavirus Löwen-Lizenz?
Nicht nur Geisterspiele sondern auch die Liga-Lizenz der Sechziger sei indirekt vom grassierenden Coronavirus abhängig. Bei der Lizenzierung seien die Löwen von einer vollen Stadionauslastung ausgegangen, so Scharold. Diese scheint durch Geisterspiele gefährdet. Deshalb wollen die Löwen mit dem DFB Rücksprache halten, wie sich mögliche Spielabsagen auf die Lizenzierung auswirken.
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