Mit dem neuen Cheftrainer Heiko Herrlich ist der SSV Jahn in die Wintervorbereitung gestartet. Gemeinsam will man das Ziel Aufstieg erreichen.

Es geht wieder los. Seit Montag befindet sich der SSV Jahn Regensburg in der Vorbereitung auf die restliche Saison in der Regionalliga Bayern. Stand am Montag erst noch der Laktattest an, wurde am Dienstagvormittag erstmals wieder mit Ball trainiert. Gemeinsam mit dem neuen Cheftrainer Heiko Herrlich (44) soll das Ziel Meisterschaft und Aufstieg in die Dritte Liga in Angriff genommen werden.

Mit klaren Ansagen machte der Ex-Profi seiner neuen Mannschaft auf dem Platz deutlich, was er von ihnen erwartet und zeigte sich anschließend zufrieden mit der ersten Einheit: "Es war eine sehr hohe Intensität im Training. Manchmal waren die Aktionen noch etwas hektisch, aber die Spieler wollen alle. Das ist normal, wenn ein neuer Trainer kommt. Wichtig ist, dass man dieses Niveau beibehält."

Auch die Mannschaft hat einen "sehr positiven ersten Eindruck" vom neuen Coach, wie Mittelfeldspieler Thomas Kurz sagt. Er denkt, "dass der Trainer sehr gut hierher passt." Ihm imponiert auch die Karriere, die Herrlich als Spieler hingelegt hat. 258 Spiele hat er in der Bundesliga bestritten, lief 29 Mal in der Champions League auf und gewann diese 1997 mit Borussia Dortmund. Zudem wurde er Deutscher Pokalsieger (1995 mit Borussia Mönchengladbach), zweimal Deutscher Meister (1996 und 2002 mit dem BVB) und absolvierte fünf Spiele für die Nationalmannschaft.

Nur als Team erfolgreich

"Man hat Riesenrespekt vor so einer Person, das ist schon etwas Besonderes. Man schaut schon auf und versucht, so viel wie möglich zu lernen und von ihm zu profitieren", sagt Kurz. Ähnlich äußert sich auch Außenverteidiger Oliver Hein: "Man tritt dem mit Demut gegenüber. Er hat Sachen erreicht, von denen jeder Fußballer träumt. Für uns ist das sehr positiv, wir können viel von ihm lernen. Das weiß auch jeder Spieler und ist wissbegierig."

Welche Worte Herrlich bei seiner ersten Mannschaftsansprache gewählt hat? "Dass wir unser Ziel nur erreichen können, wenn wir ein Team sind, an einem Strang ziehen und jeder für den anderen Gas gibt", berichtet Kurz. Hein ist überzeugt: "Er setzt sehr viel auf den Teamspirit und das wird uns in der Rückrunde auch weiterbringen."

Hein erklärt auch, was in der Rückrunde von Bedeutung sein wird, um das Ziel Wiederaufstieg zu erreichen: "Es wird wichtig, dass wir einfach wieder an uns glauben, dass wir wissen, dass wir die beste Mannschaft in dieser Liga sind. Das haben wir in der Vorrunde bewiesen und das gilt es zu bestätigen und in jedem Spiel, egal ob daheim oder auswärts, zu zeigen."

In der Vorbereitung ist Herrlich vor allem wichtig, die Mannschaft in eine "körperlich ideale Verfassung" zu bringen, dass die Mentalität stimmt, der "Wille, alles rauszuholen" da ist und dass die Mannschaft defensiv stabiler steht. 27 Gegentreffer musste man bislang hinnehmen. Die meisten in der Spitzengruppe der Regionalliga Bayern. Auf Dauer wird man mit einem solchen Wert nicht bestehen können.

Alexander Nandzik kommt wohl aus Chemnitz

Nicht mit dabei waren beim Dienstagstraining Marc Lais, Jann George (beide krank), Andreas Jünger, Thomas Paulus und Sebastian Nachreiner. Der zuletzt ebenfalls verletzte Ali Odabas konnte zumindest bei den Passübungen mitwirken. Neben den beiden bisherigen Neuverpflichtungen Haris Hyseni und Robin Urban bekamen die handvoll Trainingsgäste auch zwei ganz neue Gesichter zu sehen. Alexander Nandzik, der zuletzt beim Chemnitzer FC spielte, steht nach idowa-Informationen kurz vor der Unterschrift beim Jahn. Der 23-Jährige ist auf der linken Seite flexibel einsetzbar.

Der deutsch-brasilianische Offensiv-Allrounder Oliver Minatel (23) ist derzeit als Testspieler dabei. "Mein Augenmerk gilt aber erst einmal den eigenen Leuten. Harry Gfreiter (Co-Trainer, Anm. d. Red.) und Christian Keller (Sportchef, Anm. d. Red.) schauen, wie das Leistungsniveau ist", sagt Herrlich.

Als die Spieler nach der rund eineinhalbstündigen Einheit schon alle wieder in der Kabine waren, ging Herrlich am Dienstagvormittag noch immer über den Kunstrasenplatz am Kaulbachweg und stellte Hütchen auf. Denn am Nachmittag stand bereits die nächste Einheit an.