SSV Jahn

Haris Hysenis Traumeinstand


Winterneuzugang Haris Hyseni hatte nach seinem ersten Pflichtspiel für den SSV Jahn allen Grund zum Jubel.

Winterneuzugang Haris Hyseni hatte nach seinem ersten Pflichtspiel für den SSV Jahn allen Grund zum Jubel.

Durch zwei späte Tore gewinnt der SSV Jahn mit 3:2 gegen den FC Augsburg II. Matchwinner wird mit zwei Toren und dem herausgeholten Freistoß, der zum Siegtor führte, Winter-Neuzugang Haris Hyseni.

23 Minute. Michael Faber flankt von links, Markus Ziereis behauptet den Ball, legt ihn im Strafraum zurück auf Haris Hyseni. Der zieht ab und trifft - 1:1. 85. Minute. Wieder kommt der Ball zu Hyseni, der links im Strafraum wartet. Freie Bahn, der Stürmer schießt und trifft erneut - 2:2. 90. Minute. Hyseni wird kurz vor dem Strafraum gefoult. Freistoß, Oli Hein flankt in den Strafraum, Marc Lais köpft - 3:2! Sieg!

Keine Frage, Hyseni war am Samstag der Mann des Tages in der Regensburger Continental Arena. Hauptverantwortlich dafür, dass der SSV Jahn gegen den FC Augsburg II nicht ohne Punkt, wie es bis zur 85. Minute ausgesehen hatte, oder nur mit einem Zähler, was in den fünf darauffolgenden Minuten am wahrscheinlichsten erschien, in die Restrückrunde der Regionalliga Bayern gestartet ist.

Herrlich lobt Hyseni - nicht nur wegen der Tore

Entsprechend strahlte Hyseni nach Spielschluss auch über das ganze Gesicht. "Das war natürlich ein Einstand nach Maß für mich", sagte er, "es war ein tolles Gefühl, vor diesem Publikum ein solches Spiel zu machen." Sein Trainer Heiko Herrlich lobte: "Er hat sehr viel gearbeitet, war immer ein Unruheherd und hat insgesamt ein sehr gutes Spiel gemacht, nicht nur wegen seiner zwei Tore."

Hyseni war erst in der Winterpause verpflichtet worden, wechselte von der U23 des Zweitligisten Eintracht Braunschweig in die Oberpfalz. Ein Nordlicht in Bayern, Eingewöhnungsschwierigkeiten hatte er dennoch nicht, wie der 23-Jähige berichtet: "Die Mannschaft hat mich super aufgenommen und mir das Eingewöhnen sehr einfach gemacht."

Hier gibt es die Bilder vom Spiel

Dass es sportlich gleich so gut läuft, hätte er wohl selbst nicht zu träumen gewagt. Mit der Empfehlung von vier Treffern in 15 Spielen kam er aus der Regionalliga Nord. Jetzt hat er nach einem Jahn-Spiel schon deren zwei auf dem Konto. Nicht völlig überraschend bot Herrlich zum Auftakt mit Hyseni und Ziereis eine Doppelspitze auf, wollte über die Außen für Gefahr sorgen. "Ich komme mit Markus sehr gut klar, wir sind nach dieser kurzen Zeit schon gut eingespielt", sagt Hyseni.

Hein: "Glücklich, aber verdient gewonnen"

Dass der Jahn gerade in der Schlussphase noch einmal Vollgas geben konnte und sich die drei Punkte erarbeitete, führt Rechtsverteidiger Oli Hein auch auf die körperliche Verfassung der Mannschaft zurück: "Man hat gesehen, dass wir viel an der Fitness gearbeitet haben. In den letzten 30 Minuten waren wir die einzige Mannschaft, die offensiv gespielt hat." Die Mannschaft stehe unter einem großen Druck aufgrund der Erwartunghaltung, sagt der Führungsspieler, "den Druck machen wir uns aber auch selbst." Gegen Augsburg habe das Team "eine großartige Moral bewiesen" und letztlich "sicher ein wenig glücklich, aber auch verdient" gewonnen, so Hein.

Lesen Sie hier: SSV Jahn dreht Spiel gegen Augsburg in den Schlussminuten

Was sich ebenfalls zur Vorrunde verändert hat, ist Ausgeglichenheit im Team. Nicht elf, sondern 17 oder 18 potentielle Stammspieler wünscht sich Herrlich. "Der Konkurrenzkampf ist größer", sagt auch Hein. Um das zu sehen, musste man am Samstag nur auf die Ersatzbank der Regensburger blicken. Mit Fabian Trettenbach, Thomas Kurz, Marc Lais, Uwe Hesse und Jann George saßen dort vier Spieler, die in der Vorrunde über weite Strecken zur ersten Elf zählten. Marcel Hofrath stand noch nicht einmal im 18er-Kader. "Nur wenn alle 22 bis 24 Spieler, die wir im Kader haben, einhundert Prozent geben und jeder seinen Nebenmann zu Höchstleistungen antreibt, kann es funktionieren", weiß Hein.

Herrlich sagte nach Spielende: "Ich habe mich für elf Spieler entschieden, nicht gegen andere. Wir werden alle Spieler noch brauchen." Ihm war die Erleichterung nach dem Sieg bei seinem Pflichtspieldebüt als Trainer deutlich anzumerken. Seine Mannschaft habe "Moral bewiesen, wollte den Sieg am Ende vielleicht einfach ein bisschen mehr." Und abschließend sagte er noch über Match-Winner Hyseni: "Er ist ein positiver Typ, aber nicht unbedingt ein Trainingsweltmeister." Aber daran werden sie in Regensburg sicherlich noch arbeiten.