Bayernliga Süd
"Man muss sich fragen, ob das für die Liga reicht" - Kötzting mit Heimklatsche - Auch Bogen verliert
15. April 2015, 21:40 Uhr aktualisiert am 15. April 2015, 21:40 Uhr
Zwei Niederlagen setzte es am Mittwochabend für die ostbayerischen Bayernligisten. Der TSV Bogen unterlag dem abstiegsbedrohten TSV Schwabmünchen mit 1:3. Mit 1:4 kam der 1. FC Bad Kötzting gegen den TSV Dachau unter die Räder.
TSV Bogen - TSV Schwabmünchen 1:3 (0:0)
Die extrem ersatzgeschwächten Gäste aus Schwabmünchen, die nur mit zwölf einsatzfähigen Spielern nach Niederbayern hatten anreisen können, versteckten sich im ersten Durchgang ganz und gar nicht. Für die deutlich favorisierten Hausherren sprang nach einer deutlich aktiveren Anfangsphase nicht viel mehr als zwei sehr gute Schusschancen heraus - in Minute 13 prüfte Stefan Meyer Gäste-Keeper Michael Schreitmiller, eine Zeigerumdrehung später setzte dessen Bruder Andi Meyer den Ball haarscharf über den Kasten. Im zweiten Durchgang setzte sich der Bogener Durchhänger munter fort. Die Gäste erarbeiteten sich nun sogar ein Ballbesitzplus und gingen per Doppelschlag in Front. Nach einem Zusammenprall zwischen Kevin Sedelmaier und Bogen-Keeper Waldemar Trozenko nahm Andi Rucht den Abpraller direkt und versenkte ins verwaiste Tor (68.), vier Minuten später konterten sich die Gäste zum 0:2. Thomas Rudolph schickte Sedelmaier auf dem rechten Flügel, der bediente den mitgelaufenen Gabriel Önat im Zentrum - 0:2. Zwar kamen die Hausherren nach einem Freistoß per Kopf durch Marco Jordan noch zum Anschlusstreffer (83.), doch in der Nachspielzeit erzielte ausgerechnet der einzige einsatzfähige Schwabmünchner Joker Emre Cevik, der erst wenige Sekunden zuvor eingewechselt worden war, den Treffer zum 1:3-Endstand.
"Ganz ehrlich, ich hab' den Emre Cevik bis gestern gar nicht gekannt. Und ich bin mir auch gar nicht sicher, ob Emre weiß, wie man Bayernliga schreibt. Mir sind heute 1.000 Felsbrocken vom Herzen gefallen. Ich bin unbändig stolz auf meine zehn gesunden und drei halbtoten Spieler, die ich heute dabei gehabt hab'. Wir wollten hinten sicher stehen, und vielleicht gondelt vorne mal einer rein. Und dann ist's ganz anders gelaufen. Endlich haben wir wieder mal ein Spiel gewonnen." Sein Gegenüber Andi Wagner musste einen hochverdienten Dreier des Gegners quittieren: "Heut waren wir gar nichts. Spätestens ab der Mittellinie war Ende Gelände. Unsere zweite Halbzeit war sogar noch schwächer. Da sind wir nur noch dem Ball hinterhergelaufen."
1. FC Bad Kötzting - TSV 1865 Dachau 1:4 (0:4)
Einen völlig desolaten Auftritt legte der 1. FC Bad Kötzting im Kellerduell gegen den TSV 1865 Dachau hin, präsentierte sich wie ein Absteiger. Bereits zur lagen die Rotblauen mit 0:4 hinten. Dachau zeigte laut Trainer Marcel Richter "die beste Saisonleistung". Knackpunkt war, dass bei den Gastgebern Florian Aichinger geschwächt nach Magen-Darm-Infekt in der Anfangself stand, der zweimal von Fabian Negele überlaufen wurde. Negele durch die Beine von Tormann Stefan Riederer (11.) und per Flanke zu Lukas Riglewski, der aus wenigen Metern Riederer überwand (16.), sorgten für eine frühe 2:0-Führung. Aichinger wurde ausgewechselt, doch die Probleme der Gastgeber wurden nicht weniger. Lippert nach einem Zuspiel im Strafraum, bei dem alle einschließlich Riederer zuschaute, traf aus sechs Metern zum dritten Tor (31.). Und nach einem Ballverlust von Florian Noe spazierte Michael Hutterer durch die Kötztinger Abwehr ohne angegriffen zu werden, schoss flach in die Ecke (40.).
Im zweiten Abschnitt taten die Gäste nicht mehr viel und Kötzting konnte nur nach einer Ecke durch Joker Christian Faschingbauer mit dem 1:4 - ein Schuss aus halblinker Position - Ergebniskosmetik betreiben (80.). "Das war unterirdisch, was wir gezeigt haben. Man muss sich nach dieser Leistung fragen, ob es für die Bayernliga reicht", zeigte sich FCK-Trainer Peter Gallmaier maßlos enttäuscht.