4:1 im Derby gegen München
Straubing Tigers setzen ein Ausrufezeichen
27. Januar 2023, 22:26 Uhr aktualisiert am 27. Januar 2023, 22:26 Uhr
Nach zuletzt nur zwei Punkten aus drei Spielen und einer etwas mageren Auswärtsleistung in Berlin haben sich die Straubing Tigers am Freitagabend mit einem 4:1-Derbysieg über den DEL-Tabellenführer EHC Red Bull München eindrucksvoll zurückgemeldet und ein großes Ausrufezeichen auch in Hinblick auf die Playoffs gesetzt.
Tigers-Coach Tom Pokel stellte vor dem Spiel seine Sturmreihen kräftig um und brachte damit die nötige Zielstrebigkeit und Geradlinigkeit in die Angriffsversuche der Niederbayern zurück. Drei Treffer bei fünf gegen fünf im zweiten Spielabschnitt waren die Basis für den ersten Erfolg über München seit knapp einem Jahr.
Wie schon in Berlin fehlte auf Seiten der Tigers am Freitagabend Brandon Manning in der Defensive - dazu stand auch Benedikt Kohl nicht in der Startaufstellung. Die Tigers boten deshalb nur sechs Verteidiger und dafür 13 Stürmer auf, um mit vier Reihen für viel Angriffspower zu sorgen. Außerdem mischte Pokel seine Sturmreihen auch noch kräftig durch: So durfte Rückkehrer Jason Akeson die Angriffsformation um die jungen Tim Brunnhuber und Joshua Samanski anführen. Mike Connolly bekam die schnellen Luke Adam und JC Lipon an die Seite gestellt. Alle Änderungen in der Offensive der Tigers schienen von Beginn an zu fruchten.
Pokel von Puck verletzt
Schnell entwickelte sich so eine ganze andere Partie als noch vor zwei Tagen in Berlin. Die Hausherren spielten mit viel Intensität in den Zweikämpfen, drückten den DEL-Spitzenreiter in die Defensive und legten eine ganz andere Präzision und Zielstrebigkeit an den Tag als zuletzt. In Toren sollte sich das aber erst im zweiten Drittel widerspiegeln, weil im ersten Abschnitt noch etwas das Fortune im Abschluss fehlte. Doch nach einem Befreiungsheber von Ian Scheid in der 24. Minute verpasste Nationalstürmer Patrick Hager es, den Puck abzufangen - und so war Taylor Leier auf und davon und legte den Puck durch die Beine von Nationaltorhüter Mathias Niederberger hindurch zur umjubelten Tigers-Führung.
Und es kam noch besser für die Niederbayern: Scheid hebelte mit einem perfekten Diagonalpass auf Luke Adam die Bulls-Defensive ein zweites Mal aus, der Hüne im Tigers-Sturm musste nur den Schläger hinhalten - 2:0 für Straubing. Der Zwei-Tore-Vorsprung hielt aber nur 44 Sekunden lang: Dann wurde ein Fehlpass von Mario Zimmermann im Spielaufbau zum Bumerang, und Ben Smith verwertete zum 1:2-Anschlusstreffer für die Gäste.
Tigers-Coach Pokel, den kurz vor dem 2:0 ein Puck im Gesicht traf, verpasste beide Treffer aufgrund seiner Verarztung. Das letzte Wort im zweiten Drittel hatten aber erneut die Tigers, und das konnte auch Pokel wieder live verfolgen: Nachdem J.C. Lipon der Münchener Abwehr entwischt war, konnte Niederberger zunächst zwar parieren. Doch Mike Connolly machte die Scheibe gleich wieder heiß, weshalb letztlich Lipon doch auf 3:1 für den Gastgeber stellen konnte. Die Tigers belohnten sich im zweiten Abschnitt für ihre starke Leistung.
Gast zusehends entnervt
Auch im Schlussdrittel blieben die Straubinger konzentriert und diszipliniert und entnervten auf diese Weise den Gast aus München zusehends. Der kam zwar durchaus zu Torchancen, doch spätestens beim starken Hunter Miska im Gehäuse der Niederbayern war jedes Mal Endstation für die Bemühungen der Bullen. Knapp drei Minuten vor dem Ende gingen die Gäste somit bereits volles Risiko und nahmen Niederberger vom Eis - fast postwendend stellte Leier im Alleingang aufs leere Münchener Gehäuse auf 4:1. Und so brachten die Tigers zum ersten Mal seit fünf Partien wieder einen Dreier über die Zeit und sicherten ihren vierten Platz in der Deutschen Eishockey-Liga ab.
Am Sonntag nach Frankfurt
Im dritten Anlauf in dieser Saison war es nach zuvor zwei Punktgewinnen der erste Sieg über die dominierende Mannschaft der laufenden DEL-Saison. Am Sonntagabend geht es um 19 Uhr (live bei MagentaSport) in Frankfurt weiter für die Niederbayern.