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Benji, der Libero: Pavard hat plötzlich wieder eine Zukunft bei FC Bayern

Vor wenigen Monaten hat Benjamin Pavard noch Wechselgedanken geäußert, nun ist er in neuer Rolle einer der wichtigsten Verteidiger des FC Bayern. Verlängert er sogar? "Wieder ein Weltklasse-Spiel."


Derzeit nur Ersatz: Bayern-Neuzugang João Cancelo.

Derzeit nur Ersatz: Bayern-Neuzugang João Cancelo.

Von Maximilian Koch

München - Sagen wollte Benjamin Pavard (26) nach seiner Top-Leistung beim 3:0 im Spitzenspiel gegen Union Berlin zwar nichts, doch Gestik und Mimik verrieten, wie es im Franzosen aussah: Der Abwehr-Star lächelte, er lief beschwingt durch die Katakomben.

Zweifellos: Pavard ist derzeit zufrieden wie lange nicht - und plötzlich scheint auch wieder eine Zukunft beim FC Bayern möglich. "Benji spielt seit Wochen stark, heute hat er wieder ein Weltklasse-Spiel gemacht", adelte Trainer Julian Nagelsmann den Abwehrmann, der diesmal als zentraler Part der bayerischen Dreierkette agierte. Dayot Upamecano (24) fehlte wegen seiner Roten Karten in Gladbach gesperrt.

Und Pavard spielte in neuer Rolle derart souverän und leichtfüßig auf, dass man schon an große Bayern-Stars der Vergangenheit à la Lothar Matthäus oder Klaus Augenthaler dachte. Benji, der Libero. Das hatte was. Pavard war in jeder Phase der Partie gegen Union anzumerken, dass ihn die neue Rolle mit mehr Verantwortung zusätzlich motivierte.

Seit Wochen in Bestform: Bayern-Verteidiger Benjamin Pavard, dessen Vertrag noch bis 2024 läuft

Seit Wochen in Bestform: Bayern-Verteidiger Benjamin Pavard, dessen Vertrag noch bis 2024 läuft

Schon seit Jahren hofft Pavard auf diese zentrale Position, er will ein Leader sein. Nun, da Nagelsmann mit drei Innenverteidigern spielen lässt, bekommt er diesen Wunsch erfüllt.

Dabei hatte es in den vergangenen Monaten eher nach einem vorzeitigen Abschied ausgesehen - Pavards Vertrag bei Bayern läuft bis 2024. "Ich bin nicht dagegen, ein neues Projekt zu entdecken. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit. Warum nicht ein neues Land, eine neue Kultur entdecken?", sagte Pavard noch im November der französischen Sportzeitung "L'Équipe". Anschließend lief auch die WM enttäuschend für ihn - er war nur Ersatzspieler. Doch inzwischen ist die Situation eine ganz andere für Pavard, der in sieben von acht Pflichtspielen im Jahr 2023 in der Startelf stand.

"Benji hat sehr viel Spielzeit, er war auch in der letzten Saison in der Phase, wo es nicht so gut lief, sehr verlässlich", sagte Nagelsmann über den Franzosen: "Generell halte ich sehr viel von ihm und bin auch sehr zufrieden damit, wie er spielt."

Nach dem Kreuzbandriss von Lucas Hernández (27) bei der WM hat der Coach eine interne Lösung für die Defensive gefunden - dank der Umstellung auf Dreierkette und des Formanstiegs von Pavard.

Daher ist jetzt auch wieder eine Vertragsverlängerung über 2024 denkbar, Sportvorstand Hasan Salihamidzic schätzt Pavard ebenfalls sehr. Zuletzt hatte speziell der FC Barcelona stark um den Abwehrstar geworben.

Ärgerlich für Bayern: Im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Paris Saint-Germain am 8. März wird Pavard fehlen. Im Hinspiel hatte er nach einer starken Leistung in der Nachspielzeit die Gelb-Rote Karte gesehen.

Nagelsmann ist gezwungen, umzubauen. Josip Stanisic (22) bietet sich als erste Alternative an, für Noussair Mazraoui (25) kommt die Startelf nach seiner Entzündung am Herzbeutel noch zu früh. Und João Cancelo (28), Bayerns Winter-Neuzugang, ist derzeit nur Ersatz. Der Portugiese liegt im internen Ranking sowohl hinter Pavard als auch hinter Kingsley Coman (26), der im rechten Mittelfeld spielt.