Sport

Nach achtem Heimsieg in Folge heizen Tigers den Fans mit Pappkarton und Perücken ein


Tigers-Torwart Barry Brust feierte am Sonntag im Spiel gegen Augsburg seinen ersten Shuotout. Behilflich sind ihm in dieser Szene Sebastian Osterloh (links) und Alexander Dotzler. (Foto: Schindler)

Tigers-Torwart Barry Brust feierte am Sonntag im Spiel gegen Augsburg seinen ersten Shuotout. Behilflich sind ihm in dieser Szene Sebastian Osterloh (links) und Alexander Dotzler. (Foto: Schindler)

Von Redaktion idowa

(mir). Langsam wird es unheimlich. Erst wirbelten die Tigers während des Spiels auf dem Eis herum, anschließend zeigten sie sich als wahre "Dancing-Stars" und feierten den 3:0-Erfolg gegen Augsburg und den mittlerweile achten Heimsieg in Folge ausgelassen mit den Fans.

Schon während des Spiels gab es immer wieder Standing Ovations für die Mannschaft von Dan Ratushny. Zwar waren die Tigers an diesem Abend nicht unbedingt das bessere Team, doch sie spielten wie eine Spitzenmannschaft, nutzten die Fehler des Gegners eiskalt und gewannen am Ende zurecht. Insgesamt war es eine spannende, emotionsgeladene Partie, die ihren Höhepunkt nach Spielschluss fand. Augsburgs Sean O'Connor und Straubings Keeper Barry Brust gerieten aneinander. Wer letztlich anfing, mochte anschließend keiner im Stadion beurteilen - oder wie Panther-Trainer Larry Mitchell sagte: "Wenn die beiden Spieler mit den meisten Strafzeiten der Liga ein Problem miteinander haben, werden sie nicht ruhig in die Kabine fahren, sondern das machen, was sie auch in den Spielen zuvor gemacht haben." Und so trugen die beiden den Konflikt unter der Anfeuerung der Fans mit ihren Fäusten aus. Gemessen an den Blutspritzern in O'Connors Gesicht blieb Straubings Torhüter klarer Sieger und kassierte wie sein Gegner eine Spieldauerstrafe. Dabei hatte Brust erst am Freitag wegen drei großen Strafen zuschauen müssen...


Gegen die Panther zeigte Straubings Torwart nach seiner unfreiwilligen Pause erneut eine grandiose Vorstellung und feierte verdientermaßen seinen ersten Shutout. Calvin Elfring und Jan Guryca mussten dagegen weiter verletzungsbedingt zuschauen. Stürmer Markus Hundhammer nahm auf der Tribüne Platz. Er hatte am Freitag einen Schuss auf den Fuß bekommen, und erst Anfang der Woche wird geklärt, wie schwer die Verletzung ist.

Doch auch ohne die drei Stammspieler setzten die Tigers die Taktik ihres Trainers perfekt um. "Dan hat es vor dem Spiel noch einmal angesprochen", erklärte Stürmer Rene Röthke in der zweiten Pause bei den Kollegen von Sky: "Wir müssen unnötige Strafzeiten vermeiden. Das ist der Schlüssel zum Erfolg." Und genauso war es: Die Tigers mussten nur drei Mal in die Kühlbox. Bei Fünf-gegen-Fünf waren beide Teams meist gleichwertig, wenngleich Augsburg gerade im ersten Drittel ein Übergewicht hatte. Doch die Tigers verwerteten ihre Chancen einfach eiskalt und so blieben sie am Ende Sieger.


Spannende und schnelle Partie
Von Beginn an herrschte unter den rund 4300 Fans Derbystimmung am Pulverturm - und die sollte bei den Tigers-Anhängern bis lange nach Spielschluss prächtig bleiben. Beide Teams legten ein ordentliches Tempo an den Tag und sparten nicht mit Checks. Schon nach 41 Sekunden musste Dustin Whitecotton auf die Strafbank, doch die Tigers standen gut in der Defensive. Anschließend hatte Augsburg das 1:0 auf dem Schläger, doch Brust klärte mit einer Riesenparade gegen das Duo Somma/Roloff, das frei vor ihm zum Schuss kam. Auch die Tigers hatten Chancen durch Carsen Germyn und Daniel Sparre, das Tor mochte allerdings erst in der 13. Minute fallen. Germyn war wieder einmal der Glückliche, der seine Mannschaft in einer bis dahin unterhaltsamen Partie in Führung brachte. Und die Hausherren hätten kurz darauf im Powerplay nachlegen können, waren aber zu uneffektiv. Doch Jean-Michel Daoust ließ sich nicht beirren und machte bei Fünf-gegen-Fünf mit einer wunderschönen Einzelaktion das 2:0.

Im Mittelabschnitt kamen nach fünf starken Minuten der Tigers erneut die Panther mächtig in Fahrt und drängten den Gegner ins eigene Drittel. Der Anschlusstreffer blieb ihnen jedoch verwehrt, auch weil Brust wieder bärenstark war und den Schläger oder ein Körperteil zwischen Puck und Tor brachte. Mitte des Drittels fand Straubing seine Linie wieder und hatte seinerseits Riesenchancen am Fließband. Es entwickelte sich eine spannende und schnelle Partie ohne große Unterbrechungen, in der es munter rauf und runter ging. Einzig ein Tor mochte auf keiner Seite fallen, so dass es mit der 2:0-Führung der Gastgeber in das letzte Drittel ging.

Dort versuchten die Panther selbstverständlich alles, um irgendwie zum Torerfolg zu kommen. Doch Brust und seine Vorderleute standen gut und waren einfach nicht zu überwinden. Im Gegenzug hatten die Tigers gute Kontermöglichkeiten, die aber ebenfalls nicht zum Erfolg führten. Das Empty-net-goal von Karl Stewart markierte den 3:0-Endstand - und den Startschuss für einen Freudentaumel bei Spielern und Zuschauern. Bruno St. Jacques ließ sich erneut nicht lange zu einer Tanzeinlage bitten, überraschte allerdings mit einer neuen Choreographie: Er mit Pappkarton über dem Gesicht und vier Teamkollegen mit schwarzer Perücke heizten den Fans mächtig ein. Auf ein erfolgreiches Derby folgte somit eine grandiose After-Game-Party mit den Straubinger "Dancing-Stars" - Tigers-Herz, was willst du mehr?

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