Michael Unterbuchner vom Dartclub Black Birds Kelheim hat es bei der BDO-Weltmeisterschaft bis ins Halbfinale geschafft. Der Sport bleibt für ihn aber nur ein Hobby

Große Erwartungen hatte Michael Unterbuchner nicht, als er im Januar zur Weltmeisterschaft der British Darts Organisation (BDO), dem zweitgrößten Weltverband im Dartssport, nach England gereist ist. Am Ende stand jedoch ein großer Erfolg für den Münchner, der beim Dartslub Kelheim spielt. Unterbuchner schaffte es bis ins Halbfinale, musste sich erst dort dem Engländer Mark McGeeney mit 4:6 Sätzen geschlagen geben. Als "gigantisch" beschreibt Unterbuchner seine Eindrücke von der WM.

Über Ranglistenturniere in Deutschland hatte sich Unterbuchner für die internationalen Playoffs qualifiziert und konnte dort einen von vier Startplätzen ergattern. "Ich wollte nur mein Vorrundenspiel gewinnen, alles andere war für mich Bonus", erzählt Unterbuchner. Vom Halbfinaleinzug war er dann selbst "überrascht", wie er sagt. Sein großer Vorteil: "Ich konnte befreit aufspielen und hatte keinen Druck." In der Weltrangliste ist seine Platzierung durch die erfolgreiche WM von Rang 82 auf Rang 54 gestiegen.

Dass jemand wie Unterbuchner bis ins Halbfinale einziehen kann, ist wohl auch der größte Unterschied zwischen der BDO und dem größten Verband PDC. Während bei der PDC mehr Geld zu holen ist und die großen Stars der Szene wie Phil Taylor unterwegs sind, spielen bei der BDO größtenteils Amateure und Halbprofis.

Im Alter von 17 Jahren hat Unterbuchner den Dartssport für sich entdeckt. Zunächst spielte er noch Elektronikdarts, stieg aber schon bald auf Steeldarts um. Das hat ihm "Riesenspaß" gemacht und so fing er an, regionale Turniere zu spielen und ist seit dem vergangenen Jahr auch bei nationalen und internationalen Turnieren am Start.

Vom Darts leben kann Unterbuchner nicht. "Man gibt immer mehr aus, als man einnimmt", sagt er. Das eingespielte Preisgeld wird in die Reisen zu den nächsten Turnieren investiert. Ende Januar war Unterbuchner zum Beispiel bei einem Turnier in Rumänien und Anfang Februar spielt in den Niederlanden. "Für mich ist es aktuell nur ein Hobby, ein Ausgleich zur Arbeit", sagt die Fachkraft für Lager und Logistik. Zwei Mal pro Woche trainiert er, ja nach Lust zwei bis drei Stunden lang.