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Partys statt Stammtisch: Trotz vieler Unterschiede entdeckt Maximilian (16) mit Opa und Papa auch einige Gemeinsamkeiten
8. Januar 2016, 11:23 Uhr aktualisiert am 8. Januar 2016, 11:23 Uhr
Wie haben sich Oma und Opa eigentlich verabredet ohne Smartphone? Haben sich Mama und Papa ohne Youtube nicht furchtbar gelangweilt? Maximilian (16) und Eileen (12) haben Eltern und Großeltern einmal über ihre Jugend befragt. Freistunde war bei den Gesprächen dabei.
Maximilian: Gibt es etwas von heute, dass ihr damals auch gerne gehabt hättet?
Papa: Ja, das Downloaden von Musik. Das ist wirklich toll, dass das so leicht geht heute. Bei uns war das sehr kostenintensiv. Und man musste in die Stadt fahren, um sich Musik zu kaufen.
Maximilian: Musstet ihr in der Schule auch so viel lernen?
Opa: Dafür habe ich nicht so viel Zeit gehabt. Ich habe mit elf Jahren angefangen, bei einem Bauern als Hirtenjunge zu arbeiten. Hausaufgaben habe ich dann am Abend gemacht.
Papa: Ich musste nicht so viel lernen wie du heute, aber auch nicht so viel arbeiten wie Opa. Ich habe tagsüber am Hof mitgeholfen. Ich hatte aber auch noch Zeit, um mich mit Freunden zu treffen. Es gab noch nicht so viel Druck wie bei euch heute.
Maximilian: Wie habt ihr euch mit euren Freunden verabredet? Ihr hattet ja gar kein Handy.
Opa: Wir haben uns jeden Freitag am Stammtisch beim Schützenverein getroffen. Zuerst waren wir am Schießstand und danach am Stammtisch. Es gab noch einen Musiker, der (immer) gespielt hat. Ich habe mich immer sehr auf diese Abende gefreut.
Papa: So ähnlich war es bei uns auch. Wir hatten immer feste Termine: Am Donnerstag war ich im Sportverein. Danach ging's zur Diskothek Holmer. Am Freitag war ich im Schützenverein. Nach dem Schießen haben wir noch Billard gespielt und sind dann alle weggefahren, immer mit den Älteren, die schon ein Auto hatten. Meistens nach Hösacker in die Disko. Das waren feste Rituale, insgesamt viel berechenbarer als heute.
Maximilian: Opa, wann hattest du deine erste Freundin?
Opa: So mit 18. Man hat sich in der Gruppenstunde der Landjugend getroffen. Dann musste ich allerdings zum Wehrdienst, und als ich zurückkam, war sie verheiratet. Dann war ich wieder auf der Suche.
Maximilian: Welchen Beruf habt ihr gelernt?
Opa: Maurer. Mein Vater hat im Wirtshaus einen befreundeten Maurermeister gefragt, ob er mich als Lehrling brauchen kann. Er hat zugestimmt. Am Abend erzählte mir mein Vater davon. Ich hatte auch nichts dagegen.
Maximilian: Ich bin froh, dass ich meine eigene Wahl treffen kann. Denn viele Sachen liegen mir eher nicht so. Ich will zur Feuerwehr oder zur Polizei und bin gerade dabei, mich zu bewerben.
Papa: Ich habe Elektriker gelernt. Eigentlich wollte ich in der Landwirtschaft arbeiten. Aber das erschien mir in den 80er Jahren nicht mehr zukunftsträchtig. Bei mir hat auch Papa, also Opa, vermittelt. Ich habe dann zwar eine Bewerbung geschrieben. Aber letztlich lief das auch eher unter der Hand.
Maximilian: Wann habt ihr geheiratet?
Opa: Da war ich 29.
Papa: Bei uns war erst einmal die Clique wichtig. Die Freundin musste parallel laufen. Ich habe deine Mutter 1997 geheiratet. Bei mir lief das alles ganz klassisch: Zuerst kam der Beruf, dann die berufliche Weiterbildung, dann haben wir ein Haus gebaut und sind zusammengezogen.
Maximilian: So stelle ich mir das auch vor. Außer was das Haus betrifft...
Papa: Das stimmt. Heute ist man beruflich mal da und mal dort. Da ist das nicht mehr so einfach und auch nicht mehr so wichtig.
Opa: Ich würde dir schon raten, ein Eigenheim zu schaffen.
Maximilian: Ja, später wenn ich mal einen festen Job habe und weiß, dass ich den richtigen Platz gefunden habe.
Opa und Papa fragen Maximilian
Wie viel Stunden musst du Hausaufgaben machen?
Maximilian: Mit Lernen so zwei Stunden.
Was machst du eigentlich den ganzen Tag mit deinem Handy?
Filme anschauen, Freunden schreiben, Bilder anschauen.
Was nervt dich am meisten an deinem Alltag?
Eltern und mein Bruder (Papa lacht).
Was macht dir am meisten Spaß?
Moped fahren und zur Feuerwehr gehen.
Wie stellst du dir deine Zukunft vor?
Eine glückliche Familie, ein schönes Haus, ein guter Job.
Was macht ihr eigentlich, wenn ihr "so rumhängt?"
Über die Schule reden, über die Mopeds oder über die Feuerwehr.