Zusammenfassung
Wichtige Begriffe zu Burschenschaften und Studentenverbindungen
11. November 2024, 5:59 Uhr
Studentenverbindungen
Diese Vereinigungen von Studenten an Universitäten und Hochschulen zeichnen sich durch besondere Gemeinschaftsformen und der Pflege von Traditionen und Ritualen aus. Dazu richten sie sich nach bestimmten Werten wie Freundschaft, Ehre und Persönlichkeitsbildung aus. Die heutigen Verbindungen entstanden größtenteils im 19. Jahrhundert, haben aber Wurzeln, die bis ins späte Mittelalter zurückreichen. Verbindungen können in Dachverbänden organisiert sein und besitzen oft eigene Häuser, die als Treffpunkt und Wohnraum für Mitglieder dienen.
Schlagend/nicht schlagend
Verbindungen können entweder schlagend oder nicht schlagend sein. In schlagenden Verbindungen kommt es zum akademischen Fechten (Mensur) zwischen zwei Mitgliedern. Früher wollte man damit vor allem seine Ehre verteidigen, mittlerweile geht es aber eher darum, die Persönlichkeiten zu festigen und die Verbundenheit mit seiner Verbindung zu zeigen. Das Fechten wird häufig stark kritisiert, da es zu schweren Verletzungen kommen kann. Nicht schlagende Verbindungen fechten nicht untereinander.
Korporierte
So nennt man die Mitglieder einer Studentenverbindung.
Fuchs
Ein Fuchs bemüht sich um die Aufnahme in eine Verbindung. Dabei muss er bestimmte Rituale und Pflichten in seiner Probezeit erfüllen, die etwa drei Semester dauert. Zum Beispiel muss er sich in dieser Zeit intensiv mit der Geschichte der jeweiligen Verbindung auseinandersetzen und das Wissen in einer Prüfung wiedergeben können.
Fuchsmajor
Der Fuchsmajor ist so etwas wie ein Tutor in der Schule, er kümmert sich um die Füchse in einer Verbindung und soll neue Füchse anwerben.
Studentenverbindungen in Zahlen
Alter Herr
Ein Alter Herr ist ein Mitglied, das sein Studium abgeschlossen hat und jetzt im Berufsleben angekommen ist. Trotzdem nimmt er weiter an Veranstaltungen und Treffen teil und unterstützt die Verbindung, meist finanziell.
Hohe Dame
Das weibliche Gegenstück zum Alten Herren nennt man Hohe Dame. Von ihnen gibt es allerdings viel weniger, da es nur wenige Verbindungen für Frauen gibt. Die Rolle der Frau in Studentenverbindungen wird häufig kritisiert, da Frauen den Männern faktisch untergeordnet sind. Sie dürfen in die meisten Verbindungen nicht eintreten und nicht an allen Veranstaltungen teilnehmen.
Couleur
Damit bezeichnet man alle Kleidungsstücke und Accessoires, mit denen ein Student seine Zugehörigkeit zu einer farbentragenden Verbindung demonstriert. Wichtigste Bestandteile sind Band und Mütze. Das Band, das die Farben der Verbindung zeigt, wird über die rechte Schulter gelegt und unter dem linken Arm zusammengehalten.
Lebensbundprinzip
Dieses Prinzip stellt eine lebenslange Verpflichtung dar, für alle Mitglieder der eigenen Verbindung einzustehen. In der Regel verlässt man die Studentenverbindung nach Beitritt nicht mehr. So lässt sich auch ein Vorteil der Verbindungen realisieren: Alte Herren finden sich überdurchschnittlich oft in Führungspositionen und helfen somit ihren Bundesbrüdern auch mit beruflichen Kontakten.
Burschenschaft
Etwa ein Viertel der Studentenverbindungen in Deutschland sind Burschenschaften. Diese sind besonders national-konservativ eingestellt und nehmen nur Männer und Personen mit deutscher Staatsbürgerschaft auf. Immer wieder tauchen einzelne Burschenschaften wegen ihrer Verbindungen zu Rechtsextremisten in den Verfassungsschutzberichten der Länder auf. Einige bekannte Burschenschaftler waren oder sind Mitglied in rechtsextremen Organisationen. Die Verfassungsschutzämter der Länder beobachten aktuell fünf Burschenschaften, die wegen extremistischer Tendenzen in deren Fokus stehen.