Für die menschliche Seele gibt es kaum etwas Schöneres, als die ersten Frühlingstage. Warme Sonnenstrahlen treffen auf die ausgeblichene Haut und locken zum Rausgehen.

Die ersten Bienen summen um Krokusse, selbst der Familienhund muss erst einmal durch den Garten toben, bevor er auf das Anlegen der Leine wartet.

Familienmensch - die idowa-Familienkolumne gibt es auch zum Anhören:

Wir Väter müssen jedoch Richtung Werkstatt oder Schuppen marschieren. Denn der Nachwuchs möchte draußen spielen. Der erste Blick auf die Spielgeräte ist allerdings ernüchternd. Welcher Schuft hat denn im Winter aus allen Bällen die Luft gezuzelt?! Und wer hat sich bitte die Arbeit gemacht, die Fahrradketten aus den Ritzeln zu schubsen? Ganz zu schweigen von den Seifenblasen-Flaschen, die nun alle leer sind …

So bestehen also die ersten Gartentage für den Vater nicht im Einsaugen von frühlingshafter Frischluft oder dem In-die-Sonne-Legen, sondern im Hantieren mit ölverschmierten Zangen, längst defekten Luftpumpen und dergleichen unattraktiven Gerätschaften.

Doch wenn dann die Kinder endlich mit dem Radl über den Hof brausen, wie wild klingeln und mit quietschenden Reifen um die Ecke driften, ist die Welt wieder in Ordnung. Denn für den Wunsch nach einem zuckergeladenen Snack hat sich ein anderer Adressat gefunden: "Mama, kriegen wir ein Eis?" Es bedarf hier nur einer kleinen Ergänzung des Vaters, während er endlich lächelnd in der Hängematte schaukelt: "Ich würde auch eins nehmen!"

Hach, Frühling!

Diese Kolumne erschien zuerst im NIEDERBAYERN TV Magazin, Ausgabe 10.