Krise in Südkorea

Bericht: Mehrere Minister in Südkorea wollen zurücktreten


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Vor der südkoreanischen Nationalversammlung versammelten sich Tausende Demonstranten.

Von dpa

Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol sieht sich wegen des kurzzeitig von ihm verhängten Kriegsrechts mit Rücktrittsforderungen konfrontiert. Die größte Oppositionspartei warf dem konservativen Staatsoberhaupt Verfassungsbruch vor und forderte Yoon zum sofortigen Amtsverzicht auf. Andernfalls werde man ein Amtsenthebungsverfahren einleiten. Gewerkschaften drohten mit Streiks. Auch der Chef der Regierungspartei, Han Dong Hoon, übte scharfe Kritik: Er forderte den Präsidenten laut Berichten südkoreanischer Medien auf, sein Verhalten zu erklären und Verteidigungsminister Kim Yong-hyun wegen der "desaströsen Lage" zu entlassen.

Der in einem Umfragetief steckende Präsident hatte in der Nacht das von ihm überraschend verhängte Kriegsrecht binnen Stunden wieder aufgehoben. Zu dieser Kehrtwende hatten ihn zuvor sämtliche 190 anwesenden Abgeordneten in der Nationalversammlung per Abstimmung aufgerufen. Zehn ranghohe Berater des Präsidenten wollten daraufhin laut einem Bericht der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap geschlossen zurücktreten - darunter Yoons Stabschef und der nationale Sicherheitsberater.

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Die Menge vor dem Parlament protestierte lautstark gegen Yoons Vorgehen.

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Polizisten vor dem Parlament schützten Militärfahrzeuge.

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Südkoreas Präsident Yoon rief das Kriegsrecht aus - und nahm den Beschluss kurz darauf wieder zurück.


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