Automobilindustrie
"Monster-SUV": Was die Umwelthilfe der Branche vorwirft
22. August 2019, 18:59 Uhr aktualisiert am 22. August 2019, 18:59 Uhr
Der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH) Jürgen Resch übt Kritik an Autobauern: er will eine Radikalkur. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) wehrt sich.
München - In rund drei Wochen beginnt die IAA - eine der international bedeutendsten Automobilfachmessen. Kurz vor Beginn der IAA wirft die Deutsche Umwelthilfe der hiesigen Autoindustrie eine verfehlte Modellpolitik vor. Der Geschäftsführer der Umwelthilfe (DUH), Jürgen Resch, beklagt derzeit zu wenige rein elektrische Fahrzeuge auf dem Markt.
Die deutschen Hersteller hätten im internationalen Vergleich einen großen Rückstand. Sie setzten stattdessen auf große und schwere Fahrzeuge mit viel Leistung - Resch sprach von "Monster-SUV". Dies sei ein "industriepolitisches Desaster". Resch sagte, er habe Zweifel, dass sich in der deutschen Autoindustrie trotz vieler Ankündigungen, E-Autos auf den Markt zu bringen, etwas ändere. Die Regierung müsse die Rahmenbedingungen ändern und die Hersteller zu einer "Radikalkur" zwingen.
VDA weist Kritik zu Rückstand bei E-Autos zurück
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) weist die Vorwürfe zurück: "Jedes zweite Elektroauto, das in den ersten sieben Monaten in Deutschland neu zugelassen wurde, trägt ein deutsches Konzernmarkenzeichen." Bis 2023 würden die deutschen Hersteller ihr E-Modellangebot auf über 150 verfünffachen.
Außerdem erklärt der VDA, dass die deutschen Hersteller ihren CO2-Ausstoß im SUV-Segment, verglichen mit allen anderen Segmenten, in den vergangenen Jahren am stärksten reduziert hätten - und zwar um 35 Prozent.
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